Mittwoch, 09 März 2011 09:30

Zahnimplantate: Entzündungsbekämpfung durch Strom

Gegen eine bakterielle Entzündung, die sich bei einem eingesetzten Zahnimplantat bilden kann, haben Wissenschaftler vom Institut für Chemie- und Bioingenieurwissenschaften der ETH Zürich ein elektrolytisches Verfahren entwickelt, das ursprünglich in der Wasserreinigung Verwendung
findet.


Ziel der Zürcher Forscher Dirk Mohn und Professor Wendelin Stark in Zusammenarbeit mit Thomas Imfeld vom Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich war es, mit Hilfe der Elektrolyse ein nicht-invasives Verfahren zu entwickeln, um bakterielle Entzündungen effizient und schonend zu behandeln.
In dem in vitro-Versuch diente je ein Implantat als Kathode (Minuspol) und eines als Anode (Pluspol) für den Stromfluss. Die Implantate wurden 15 Minuten lang einer sehr geringen Stromstärke zwischen 0 und 10 Milliampere ausgesetzt. In den Versuchsreihen mit unterschiedlichen Stromstärken konnte gezeigt werden, dass bei den Implantaten, bei denen aufgrund der Elektrolyse ein saures Milieu erzeugt wurde, nach einer fünfzehnminütigen Behandlung 99 Prozent der Bakterien abgetötet werden.

Weitere Informationen:
http://www.ethz.ch/
http://idw-online.de/

ETH Zürich
Dirk Mohn
Institut für Chemie- und Bioingenieurwissenschaften
Telefon:+41 44 633 45 14
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Mohn D, Zehnder M, Stark WJ, Imfeld T (2011):
Electrochemical Disinfection of Dental Implants – a Proof of Concept. PLoS ONE 6(1): e16157. doi:10.1371/journal.pone.0016157