Sonntag, 05 Juni 2011 07:40

Fraunhofer-IGB: Neues 3-D-Herpesinfektionsmodell

Herpesviren ziehen sich nach dem Abklingen der Bläschen in Nervenzellen zurück und ruhen dort in DNA-Form. Mit dem neuen 3-D-Herpesmodell des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart, Arbeitsgruppe molekulare Zelltechnologie in Zusammenasrbeit mit der Abteilung Zellsysteme können nun Infektionsmechanismen der Herpesviren untersucht werden.


Den Wissenschaftlerinnen um Dr. Anke Burger-Kentischer gelang es, das komplizierte Ruhestadium des Virus in ein Hautmodell zu integrieren, denn bisher genutzte Hautmodelle für Nachweis- und Wirkstofftests gegen das Virus waren nur sehr einfach und konnten das Schlummerstadium des Erregers nicht darstellen. Hierfür wurde in das zertifizierte Hautmodell des IGB eine neuronale Zelllinie mit dem Virus integriert. Die schlummernde DNA kann man per PCR-Analyse nachweisen. Das Virus wurde durch Bestrahlung im Ultraviolettbereich (280 bis 315 Nanometern Wellenlänge) reaktiviert. Das Virus infizierte umliegende Keratozyten, nachgewiesen mit Hilfe einer speziellen Antikörperfärbung. Mit dem Modell kann der infektionsmechanismus beim Menschen durch eine in vitro-Situation nachgebildet werden, ohne auf Tiere zurückgreifen zu müssen. Das neue Verfahren  wurde jetzt zum Patent angemeldet.

Es ergeben sich Endwendungsmöglichkeiten für die Wirkstoffforschung oder künftig auch für neue Medikamententests gegen Gürtelrose.

Weitere Informationen:
www.fraunhofer.de/

Kontakt:
Fraunhofer-Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik IGB
Nobelstraße 12
70569 Stuttgart
Dr. Anke Burger-Kentischer
Tel.: +49 711 970-4023