Ein internationales Forscherteam unter Leitung von Prof. Paolo Macchiarini am Stockholmer Karolinska-Universitätskrankenhaus entwickelte speziell eine künstliche Trachea aus patienteneigenen Stammzellen, die aus dem Knochenmark stammten. Das Tissue Engineering verlief in Kooperation mit dem University College in London. Dort studierten Wissenschaftler um Alexander Seifalian die Röntgenscans des Patienten. Auf deren Grundlage konstruieren sie zunächst eine Luftröhre aus Glas, um die Dimensionen und Winkel des Y-förmigen Organs perfekt nachzubilden. Dann bauen sie ein Gerüst aus einem speziellen Nanokunststoff um das Glasgebilde herum. Nun wurde das hauchdünne Luftröhrengerüst mit Salz stabilisiert und das Glas entfernt. Zusammen mit adulten Stammzellen aus dem Knochenmark des Patienten und hinzugegebenen Wachstumsfaktoren wurde im Bioreaktor aus dem Gerüst ein lebendes Organ gezüchtet. In einer 14-stündigen Operation ersetzte Professor Macchiarini am Stockholmer Karolinska-Universitätskrankenhaus die alte Trachea durch das neue künstliche Implantat. Im Körper wachsen die Zellen noch weiter und formen die Luftröhre weiter aus.

Durch "tissue engineering" hergestellte Luftröhren wurden auch schon früher transplantiert, z. B. im Juni 2008 in Barcelona. Jedoch war das damalige internationale Forscherteam aus Barcelona, Bristol, Padua and Milan bislang dabei immer auf einen Organspender angewiesen. Das Organ wurde dabei auf die gewünschte Länge zurecht geschnitten, die Spenderzellen entfernt und nur das Gerüst verwendet. Aus adulten Stammzellen aus dem Knochenmark des Empfängers wurden im Bioreaktior Chondrozyten und Epithelzellen gezüchet, die später die Außen und Innenseite des natürlichen Gerüsts erfolgreich besiedelten.

Quelle: http://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article13488162/Die-erste-kuenstliche-Luftroehre.html
http://www.sciencedaily.com/releases/2008/11/081119092939.htm