Donnerstag, 02 August 2012 07:40

Neue Rubrik: Zukunftsweisende Technologie Empfehlung

Auf der InVitroJobs-Website finden Sie ab sofort eine neue Rubrik: Die „zukunftsweisende Technologie“. Dort werden ausgewählte wissenschaftliche Publikationen in Form einer thematischen Literaturliste gesammelt. Die Liste beinhaltet „Meilensteine“ bei der Weiterentwicklung von technologischen Highlights, welche bereits jetzt bzw. in Zukunft Tierversuche zu bestimmten Fragestellungen ersetzen könn(t)en.

 


Angefangen wird mit nicht-invasiven Techniken (fMRT, MEG) in der kognitiven Neurowissenschaft und Neurobiologie. Aufgrund ihrer nicht-invasiven Eigenschaft können sie bedenkenlos an freiwilligen Testpersonen verwendet werden.

Zum Beispiel arbeitet eine berliner Forschergruppe um Dr. Martin Burghoff von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Berlin an der direkten, nicht-invasiven Darstellung von neuronalen Signalen mittels Kernspinresonanz-abhängiger Verfahren (sogenannte low field nuclear magnetic resonance-Technik, LF NMR, (Höfner, N. et al. 2011)). Dagegen kann das zurzeit gängige, bildgebende Verfahren zur Darstellung der Gehirnaktivität, die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), neuronale Signale nur indirekt erfassen. Letztere misst die Sauerstoffbeladung des Blutes, das in den Gehirngefäßen fließt. Bei Gehirnaktivität kommt es hier zu Veränderungen in einem messbaren Maße. Wie allerdings neuronale Signalverarbeitung und Sauerstoffbeladung miteinander „gekoppelt“ sind, das ist immer noch heiß umstritten. Daher würde eine direkte, räumlich hoch-auflösende und gleichzeitig nicht-invasive Meßtechnik insbesondere im Bereich der kognitiven Neurowissenschaften Primatenmodelle bei einer Vielzahl von Fragestellungen überflüssig machen. Da die neuen Verfahren auch gemeinsam mit zeitlich hochauflösenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie (MEG) eingesetzt werden könnten („multimodal imaging“, siehe Kraus, R. H. et al. 2008), rückt damit auch die nicht-invasive ortsbezogene Darstellung „schneller“ neuronaler Prozesse in den Bereich des Machbaren.