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Dienstag, 14 Mai 2019 12:19

Neuer in vitro-Embryotoxizitätstest der ETH Zürich Empfehlung

Schweizer Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben einen neuen Test auf Chip-Basis entwickelt, mit dem Schädigungen an einem Embryo durch chemische Substanzen oder Medikamente frühzeitig erkannt werden können. Der Test kann zum Screening von Substanzen verwendet werden, wodurch Tierversuche reduziert und Kosten gespart werden.


Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Departements Biosysteme der ETH Zürich in Basel haben einen Test entwickelt, mit dem sie die Embryotoxizität von Wirkstoffen ohne Tierversuche beurteilen können. Der Test ist eine Erweiterung des Embryonic Stem Cell Test (EST) mit embryonalen Stammzellen von Mäusen. In einem solchen Test werden Stammzellen verwendet, um während einer zehntägigen Entwicklungszeit dreidimensionale Zellklumpen, sogenannte Embryokörper, zu erzeugen. Die Zugabe von embryotoxischen Substanzen kann diesen Prozess beeinflussen. Dieser Test wurde nun durch die Integration von menschlichem Leber-Mikrogewebe in ein Zellkultur-Chipsystem erweitert. Das Lebergewebe ist von großer Bedeutung, da die Substanz sehr oft erst von der Leber in eine toxische Form verstoffwechselt wird, die mit der EST allein nicht nachweisbar ist. Die von den Leberzellen produzierten Metaboliten können die embryonalen Zellen direkt über ein Mikrokanal-Flow-System beeinflussen. Sowohl die Stammzelllinie der Maus als auch die Leberzellen stammen von der Schweizer Firma InSphero.

Die Wissenschaftler*innen haben ihren Test im Journal Advanced Science vorgestellt:

Boos JA, Misun PM, Michlmayr A, Hierlemann A, Frey O: Microfluidic Multitissue Platform for Advanced Embryotoxicity Testing In Vitro. Advanced Science 2019, 1900294, doi: 10.1002/advs.201900294

Quelle:
https://www.ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2019/05/schaedliche-wirkung-auf-embryos-fruehzeitig-in-vitro-testen.html