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Freitag, 24 Mai 2019 12:39

Berlin: Anträge zur Tierversuchsreduktion passieren das Abgeordnetenhaus Empfehlung

Mit den Stimmen der Regierungsfraktion von Sozialdemokraten, Grünen und Linken und bei Enthaltung der Opposition passierten gestern zwei Anträge das Plenum. Danach soll es an Berliner Hochschulen künftig weniger Tierversuche und Tierverbrauch und einen Ausbau tierverbrauchsfreier Methoden geben.


In den nun angenommenen Anträgen wird der Senat aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, den Übergang von der tierexperimentellen zur tiergebrauchsfreien Forschung zu
unterstützen und Förderstrukturen für alternative Methoden zu verstärken.

Tierversuche, die mit schweren und voraussichtlich langanhaltenden Schmerzen und Leiden verbunden sind, sollen demnach verboten werden. Ebenfalls veboten werden sollen Tierversuche an Menschenaffen. Solche mit nicht-humanen Primaten sollen zumindest weitgehend reduziert werden.

Bei der kommenden Novelle des berliner Hochschulgesetzes soll es Studierenden der Lebenswissenschaften (mit Ausnahme der Veterinärmedizin) möglich sein, ohne die Verwendung von Tieren zu studieren.

In der Lehre soll auf die Verwendung von Tieren möglichst weitgehend verzichtet und entsprechende Lehrmethoden- und -materialien entwickelt werden, die insbesondere eigens zum Zweck der Lehre und Forschung getötete Tiere reduzieren und möglichst ganz vermeiden. Es soll Rechtssicherheit geschaffen werden, damit Studierenden und Beschäftigten, die aus ethischen Gründen Tierversuche und Forschung an Tieren ablehnen, keine Nachteile in Studium und Beruf erleiden und Studierende ggfs. mit einer Ersatzleistung zum Tierverbrauch ihre Studienleistung anerkannt bekommen.

Regelmäßige, auch unangemeldete Kontrollen bei der Durchführung von Tierversuchen und zur Sicherstellung des Tierwohls durch die genehmigende Behörde sollen gewährleistet werden.

Des Weiteren sei Transparenz über genehmigungspflichtige Tierversuchsvorhaben herzustellen und eine Datenbank aufzubauen, die ermöglicht, überschüssige, lebende Versuchstiere in der Forschung rechtzeitig zu vermitteln, um einen unnötigen Tod der Versuchstiere zu verhindern.

Die Finanzierung der Berlin-Brandenburger Forschungsplattform BB3R soll zudem gewährleistet werden.

Quellen:
https://www.parlament-berlin.de/ados/18/IIIPlen/vorgang/d18-1312.pdf
https://www.parlament-berlin.de/ados/18/IIIPlen/vorgang/d18-1313.pdf
https://www.welt.de/regionales/berlin/article194061045/An-Berliner-Hochschulen-soll-es-weniger-Tierversuche-geben.html