Dienstag, 06 August 2019 13:29

Roboterfische für Umwelttests Empfehlung

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Universität Magdeburg arbeiten gemeinsam mit Forschern aus Dresden, Jena, Stuttgart und Estland daran, gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuche in europäischen Wasserkraftwerken künftig durch Roboterfische zu ersetzen. Mit künstlichen Ersatzfischen wollen sie Informationen über Strömungsbedingungen und zu erwartende Schädigungen von Fischen in europäischen Flusskraftwerken gewinnen.


Wasserkraftanlagen zur Erzeugung von umweltfreundlichem Strom können für Fische tödlich enden. Es gibt zwar Fischschutzsysteme. Die sind allerdings nicht ausreichend funktionell, so dass Fische zum Abstieg in unter der Anlage liegende Gewässer häufig über die Turbine des Wasserkraftwerks nehmen. Betreiber von Wasserkraftanlagen müssen auf der Grundlage der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie nachweisen, dass ihre Anlagen zumindest für Fische passierbar sind. Das passiert in zahlreichen Tierversuchen.

M. Sc. Stefan Hörner vom Institut für Strömungstechnik und Thermodynamik und Kollegen wollen nun elektronische Ersatzfische entwickeln. Dafür statten sie zunächst lebende Fische mit Sensoren aus, um Daten zu sammeln. Die Informationen münden dann in das Strömungssimulationsprogramm RETERO (Reduction of live fish testing trough science and technology). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,4 Mio. Euro gefördert.

Quelle:
https://www.uni-magdeburg.de/Universit%C3%A4t/Im+Portrait/Profilierungsschwerpunkte/Forschung+_+Transfer/PM+29_2019-p-75424.html
https://retero.org/