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Mittwoch, 11 September 2019 09:47

USA: Richtlinie zur Reduzierung von Tierversuchen Empfehlung

Wie die Pressestelle der Environmental Protection Agency (EPA) schreibt, hat die Behörde eine Richtlinie verfasst, nach der die Reduzierung von Tierversuchen in der Toxikologie Priorität bekommen sollen.


Nach der Richtlinie ist die Behörde angewiesen worden, Tierversuche für die Chemikaliensicherheitsbewertungen bis 2025 um 30% zu reduzieren und bis 2035 alle Antrage auf Säugetierstudien auszuschließen. Alle Anträge ab 2035, die noch mit Tierversuchen verbunden sind, benötigen die ausdrückliche Zustimmung der Administration. Ab 2019 sollen auch jährliche Konferenzen stattfinden, um die Entwicklung von tierversuchsfreien Methoden zu erörtern.

Die Richtlinie ist eine logische Schlussfolgerung aus dem 2016 geänderten Toxic Substances Control Act (Anhang Frank R. Lautenberg Chemical Safety for the 21st Century Act), nach dem die Abhängigkeit von Tierversuchen reduziert werden sollte. Auch das Ziel 3.3 des Strategischen Plans 2018-2022 sieht die Verpflichtung vor, die Abhängigkeit von Tierversuchen
innerhalb von fünf Jahren weiter zu verringern.

In diesem Zusammenhang vergibt die EPA 4,25 Millionen Dollar für die Förderung der Forschung an alternativen Methoden zu Tierversuchen.

Die Fördermittel gehen an
- die Johns Hopkins University zur Entwicklung eines Hirnmodells auf der Basis humaner Zellen, mit dem sich die entwicklungsneurotoxischen Mechanismen von Umweltchemikalien
untersuchen lassen,
- an die Vanderbilt University, um mit ihren Blut-Hirn-Schranken auf dem Chip mögliche Hirnverletzungen durch Organophasphat-Exposition zu untersuchen,
- an das Vanderbilt University Medical Center, um mit ihrer Endo-Chipo-Technologie zu untersuchen, wie bereits bestehenden Erkrankungen die Zellreaktionen auf Umweltgifte beeinflussen. Der Schwerpunkt liegt auf Reproduktionserkrankungen von Frauen.
- an die Oregon State University, um in-vitro-Testmethoden zum Ersatz von Fischen zu entwickeln, mit denen Umweltchemikalien in komplexen Gemischen untersucht werden können.
- an die University of California Riverside, die Humanzellen einsetzt, um kosten-effektiv potenzielle embryotoxische Substanzen zu charakterisieren.

Zum Originalmemorandum geht es hier:
https://www.epa.gov/sites/production/files/2019-09/image2019-09-09-231249.txt

Quelle:
https://www.epa.gov/newsreleases/administrator-wheeler-signs-memo-reduce-animal-testing-awards-425-million-advance