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Mittwoch, 23 Oktober 2019 09:22

Tierschutzforschungspreis für "Clean Printing" Empfehlung

Der Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) verlieh unlängst Dr. Johanna Berg und Prof. Dr. Jens Kurreck, Leiter des Fachgebiets "Angewandte Biochemie" der Technischen Universität Berlin, den Herbert-Stiller-Förderpreis für ihre Arbeiten am „Clean Bioprinting“. Ziel dieses Projekts ist das Drucken von menschlichen Organmodelle vollkommen ohne die Verwendung von tierischen Produkten.


Im Rahmen der Forschung mit Zellkulturen oder 3D-Bioorgandrucken werden meist noch fötale Kälberseren, Matrigele oder markierte Antikörper von Tieren genutzt. Unabhängig von den ethischen Bedenken sind diese Substanzen vom Tier für Zell- und Organmodelle mit menschlichem Material nicht geeignet, auch wenn Zellen durch die Inhaltsstoffe gut wachsen. Die Seren sind chemisch nicht genau definiert und jede Charge schwankt in ihrer Zusammensetzung.
 
Prof. Jens Kurreck und sein Team etablieren und erforschen Lungen- und Leber-Organ-Modelle für die medizinische Forschung – mit dem Ziel, Tierversuche zu ersetzen. Dabei sind sie auf die Verwendung von Nährmedien und Biotinte angewiesen, entwickeln dies aber ohne tierische Bestandteile. Sie entwickeln daher ein komplettes Verfahren, dass keinerlei Substanzen vom Tier benötigt.

Zwar existieren bereits sogenannte chemisch definierte Nährmedien, ohne tierische Komponenten. Sie sind aber nicht in breitem Stil anwendbar – jede Zellkultur muss darauf einzeln adaptiert werden. Zusätzlich funktionieren diese Medien bislang auch noch nicht so gut wie das FKS.

Den Herbert-Stiller-Förderpreis des Vereins Ärzte gegen Tierversuche in Höhe von 20.000 Euro wollen die Wissenschaftler*innen einsetzen, um eine Biotinte für Lungen- und Leber-Organmodelle zu entwickeln, in denen sowohl das FKS als auch das Matrigel und die Gelatine ersetzt werden.

Quelle:
https://www.tu-berlin.de/?209420