Freitag, 06 März 2020 15:28

Immunzellen töten geschädigte Leberzellen ab Empfehlung

Forscher des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) haben in einer Zellkultur mit menschlichen Leberzellen entdeckt, dass Natürliche Killerzellen (NK-Zellen, ein Immunzelltyp, der zu den Lymphozyten gehört) den Verlauf einer toxikologischen Leberschädigung durch Arzneimittel beeinflussen. Sie töten die betroffenen Leberzellen direkt ab.


Wissenschaftler*innen der Abteilungen „Immunologie“ und „Toxikologie beim IfADo untersuchen die Rolle des Immunsystems bei Leberschädigungen durch Chemikalien und Arzneimittel. Bekannt ist, dass NK-Zellen in der Leber eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf einer Lebererkrankung, ausgelöst durch Medikamente oder Chemikalien spielen. Die genauen Zusammenhänge waren aber bislang unklar.

Für ihre Untersuchungen haben die Forscher um Prof. Carsten Watzl und Prof. Jan Hengstler eine humane Leberzelllinie (Huh7-Zellen) verwendet und mit aus Blut isolierten NK-Zellen zusammengebracht. Die Leberzellen waren zuvor mit klinisch relevanten Dosen von leberschädigenden Medikamenten exponiert worden. Es zeigte sich, dass sich auf den Leberzellen Proteine gebildet hatten, die an aktivierende Sensoren auf NK-Zellen binden können. Dadurch können die NK-Zellen an die Leberzellen binden, sie töten und zusätzlich regulatorische Proteine ausschütten.

Weitere Informationen:
Publikation (Open Access):
Fasbender, F., Obholzer, M., Metzler, S., Stöber, R., Hengstler, J., Watzl, C. (2020). Enhanced activation of human NK cells by drug-exposed hepatocytes. Arch. Toxicol 94: 439–448.
doi: https://doi.org/10.1007/s00204-020-02668-8

Pressemitteilung:
https://www.ifado.de/2020/03/05/leberzellen-nk-zellen/