Toxische Effekte, insbesondere im kardialen und neuronalen Bereich, sind Hauptursachen dafür, dass zunächst vielversprechende Wirkstoffe in späten präklinischen Studien oder gar nach der Marktzulassung zurückgezogen werden müssen. Stand der Technik in der Wirkstoffforschung sind nach wie vor In vitro-Zellkulturmodelle, die auf tierischen Zellen basieren oder In-vivo-Tierversuche. Beide Systeme lassen sich meist nur unzureichend auf das menschliche System übertragen, so dass Nebenwirkungen erst spät entdeckt werden und sowohl ökonomische als auch gesundheitliche Schäden zur Folge haben. Daher besteht ein dringender Bedarf an signifikanten Testsystemen, die eine zuverlässige Vorhersage möglicher medikamenteninduzierter Toxizitäten beim Menschen ermöglichen.
R2U-Tox-Assay wird drei Projektnehmern bearbeitet: Das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT in Sulzbach (Saarland) koordiniert das Projekt und übernimmt insbesondere die Aufgaben, signifikante humane Zellsysteme herzustellen sowie diese in anwendungsorientierten Formaten einzufrieren. Janssen Pharmaceutica N.V., Teil der Janssen Pharmaceutical Companies von Johnson & Johnson, validiert die entwickelten Testsysteme im pharmazeutischen Umfeld in bereits etablierten Wirkstoffscreenings. Das Institute for Bioengineering of Catalonia etabliert geneditierte sogenannte Reporterzelllinien, die eine schnellere Analyse potenziell toxischer Effekte innerhalb des Zellsystems zulassen.
Quellen und weitere Informationen:
https://www.ibmt.fraunhofer.de
https://eithealth.eu/project/r2u-tox-assay/