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Donnerstag, 17 September 2020 15:05

Kein Mythos: Ausstiegsplan der Niederlande Empfehlung

Im August 2020 veröffentlichte die Initiative „Tierversuche verstehen“ (TVV) das Hintergrundpapier „Vorbild für Europa? Tierversuchs-Ausstieg in den Niederlanden - Mythos und Wirklichkeit“. TVV ist eine Initiative der leitenden deutschen Wissenschaftsorganisationen. Ihr Ziel ist es, mehr Verständnis für Tierversuche zu erreichen, indem sie PR pro Tierversuch betreibt. Dafür steht der TVV 200.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Auf Basis dieses Hintergrundpapiers erschien am 25.08.2020 zudem der Artikel "Alternativmethoden werden Tierversuche nie ganz ersetzen" von Julia Merlot auf Spiegel-Online.


Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. hat das Hintergrundpapier sowie den Spiegelartikel analysiert. Das Fazit: Beide Texte sind tendenziell einseitig. Vor allem der Artikel von Julia Merlot lässt eine gründliche Recherche vermissen. Außerdem werden Informationen nicht vollständig dargestellt, was zu einer Verzerrung der Fakten führt. Ziel scheint es zu sein, den Ausstiegsplan der Niederlande in seiner Bedeutung zu entwerten und die Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen, die sich darauf beziehen, als Traumtänzer zu diffamieren.

 

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Gryphon.
Illustration: Gordon johnson, pixabay.


Doch beide Texte ändern nichts daran, dass der Wille und das Engagement der Niederlande, etwas am gegenwärtigen Status quo zu ändern, vorbildlich ist. Daran sollte sich Deutschland ein Beispiel nehmen und die Initiative nach Kräften unterstützen. Ein perspektivischer Ausstieg kann nur gemeinsam und mit einer strukturierten und differenzierten Ausstiegsstrategie gelingen. Sonst wird der in der Präambel der europäischen Tierversuchsrichtlinie anvisierte Ausstieg aus dem Tierversuch nur ein Lippenbekenntnis bleiben. Deswegen werden wir und andere Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen uns weiter für eine Ausstiegsstrategie nach dem Vorbild der Niederlande einsetzen.

Der Bundesverband hat sich an die Wissenschaftsredaktion des Spiegels gewandt, und mehr journalistische Sorgfaltspflicht eingefordert.

Beispiele aus den genannten Texten
Gleich auf der ersten Seite des Papiers von TVV wird in der Einleitung (1) suggeriert, dass es sich bei dem Ausstiegsplan um einen Mythos handelt. Dabei fällt auf, dass nach der Einleitung (Punkt 1) unter Punkt 2 gleich die Zusammenfassung kommt. Damit könnte der Leser dazu verleitet werden, sich das Lesen der folgenden ausführlichen Beschreibungen zu sparen. In den Ausführungen wird nämlich deutlich, dass sich die Niederlande sehr wohl mit den Möglichkeiten eines Ausstiegs aus Tierversuchen beschäftigt haben – über die Empfehlung des Nationalkomitees zum Schutz von Versuchstieren in der Wissenschaft ( NCad-Opinion) von 2016 hinaus.

Vorbild für einen möglichen Ausstieg aus dem Tierversuch
Julia Merlot lässt in ihrem auf dem TVV-Papier basierenden Artikel außer Acht, warum das Gutachten der Niederländer tatsächlich revolutionär ist. Es ist nach den USA (vgl. z.B. Toxicology in the 21st Century, 2009 (2) und als Folge der definitive Ausstiegsplan (3) und die Directive to Prioritize Efforts to Reduce Animal Testing (4)) das erste Gutachten in Europa, das einen möglichen Fahrplan für eine strukturierte und differenzierte Ausstiegsstrategie vorschlägt. Dies ist der Grund, warum die Niederlande als Vorbild für einen möglichen europäischen Ausstieg aus dem Tierversuch herangezogen werden.

Das NCad-Gutachten (5) beschreibt, wie unter einem gezieltenm Einsatz von Ressourcen und unter Berücksichtigung einzelner Wissenschaftsbereiche, Schritt für Schritt weniger Tierversuche „notwendig“ sein können. Nirgendwo in dem Gutachten steht, dass Tierversuche beendet werden sollten, ohne, dass zuvor adäquate tierfreie Verfahren zur Verfügung stehen – dies wird im Gegenteil als Voraussetzung ausdrücklich empfohlen. Auch Tierrechts- und Tierschutzorganisationen haben das entsprechend wahrgenommen und kommuniziert.

Dreh- und Angelpunkt: Förderung tierversuchsfreier Verfahren
Merlot schreibt weiter, die Regierung hätte die Regelungen nicht verändert und lediglich Alternativmethoden gefördert. Dabei ist genau die Förderung dieser neuen Ansätze mit dem Ziel, noch fehlende Methoden zu entwickeln, einer der Dreh- und Angelpunkte des Gutachtens. Es geht an dieser Stelle nicht um gesetzliche Änderungen, sondern zunächst um eine politische Zielsetzung, noch fehlende Methoden zu priorisieren und zielgerichtet zu entwickeln. Diese europa- oder auch weltweite Anwendung funktioniert nur über internationale Validierungsstudien (6) und Gremienarbeit (7), damit neue Verfahren verpflichtend anzuwenden sind. Aus diesem Grunde könnten die Niederlande als einzelnes Land durch eine gesetzliche Änderung gar nichts ausrichten. Insofern geht die Argumentation der Autorin an der Sache vorbei.

Julia Merlot lässt in ihrem Artikel zudem unerwähnt, dass es seit der Veröffentlichung des Gutachtens des Nationalkomitees zum Schutz von Versuchstieren in der Wissenschaft (NCad) einen Regierungswechsel gab und der auftraggebende Minister (Martijn van Dam, Labour Party) selbst die Empfehlungen nicht politisch weiterverfolgen konnte.

Niederlande fördert Übergang zu tierversuchsfreien Innovationen
Weiterhin schreibt Merlot: „Allerdings gebe es keine Gesetzesinitiativen oder sonstigen Vorhaben, die aus der immer wieder zitierten Passage des Berichts folgten, so "Tierversuche verstehen".  Das ist schlicht falsch. Das Papier von „Tierversuche verstehen“ legt selbst dar, dass im Anschluss an das NCad-Gutachten einige weitere Schritte unternommen wurden. Nur müsste man dazu das TVV-Papier bis zum Ende lesen. Dort steht „Nichtsdestotrotz seien die Niederlande nach wie vor bestrebt, den Übergang zu tierversuchsfreien Innovationen zu beschleunigen.“ Diese werden mit beachtlichen Summen gefördert.
Gesetze wurden bisher deshalb nicht geändert, weil diese laut Ansicht der Regierung nicht das Problem sind (sind tierfreie Methoden verfügbar, darf der Tierversuch nicht mehr durchgeführt werden. Das bestimmt die Verordnung der Europäischen Union EU/63/2010, genannt Europäische Tierversuchsrichtlinie, die in das nationale Recht aller Mitgliedsländer umzusetzen war), sondern die Entwicklung und Validierung alternativer Methoden.

Auf Seite 3 des TVV-Papiers heißt es: "...Schon bald kündigten Tierschutzorganisationen an, dass die Niederlande angeblich bis 2025 aus allen Tierversuchen aussteigen wollen und dazu einen konkreten Fahrplan hätten“. Auch in der Zusammenfassung werden die Tierversuchsgegner als Traumtänzer dargestellt: "...daraufhin von Tierversuchsgegnern als genereller Masterplan zum Stopp von Tierversuchen bis 2025 angeführt..." TVV suggeriert damit, dass die Tierschutz-/Tierrechtsorganisationen die Originalpublikationen nicht gelesen haben und nicht korrekt informiert seien.

Jedoch: Auch Tierrechtsorganisationen haben die Originalschriften sehr aufmerksam gelesen, waren in Brüssel auf Kongressen, interviewten Herman Koëter, den damaligen Leiter von NCad mehrfach und nahmen an Vorträgen von NCad bei. Sprachlich möglicherweise etwas unglücklich gewählt war der Begriff „Masterplan“, wobei sich die Niederlande nachweislich auch gemäß TVV in einem Prozess der Beurteilung der Möglichkeiten eines solchen Plans befinden (siehe unten). Gemäß Planung kann als "der Prozess des Festlegens von Zielen und des Formulierens von Methoden, Strategien und Vorgehensweisen" verstanden werden, "um diese zu erreichen" (8). Insofern wäre die präzise Formulierung: die Niederlande waren im Prozess der Eruierung der Möglichkeiten.

Hintergründe zum NCad-Gutachten
Mit der NCAd-Opinion im Jahr 2016 wurde bereits das Ziel formuliert, bis 2025 aus den gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuchen auszusteigen – unter Beibehaltung des Sicherheitsniveaus – und die Tierversuche in der angewandten Forschung schrittweise zu reduzieren (6). Dr. Herman Koëter antwortete auf unsere Nachfrage am 26. April 2017 (9):

"In our advisory report, the NCad states that it should indeed be possible to phase out animal procedures in these areas of regulatory required safety testing by 2025, provided that all parties involved in the safety assessment of chemicals work closely together. Furthermore, the Ministries with responsibilities with respect to the use of experimental animals must all support the Program both politically and financially. We are aware that our ambition is unprecedented but strongly believe it can be done. It won’t be easy or straightforward and requires combined efforts of European member states and regulatory authorities. In the Netherlands, we are more than willing to do our share and to facilitate that cooperation."

NCad: Ausstieg ist Gemeinschaftsaufgabe
(Übersetzung: „In unserem Beratungsbericht stellt NCad fest, dass es in der Tat möglich sein sollte, Tierversuche in diesen Bereichen der gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsprüfungen bis 2025 auslaufen zu lassen, vorausgesetzt, dass alle an der Sicherheitsbewertung von Chemikalien beteiligten Parteien eng zusammenarbeiten. Darüber hinaus müssen alle Ministerien, die für die Verwendung von Versuchstieren zuständig sind, das Programm sowohl politisch als auch finanziell unterstützen. Wir sind uns bewusst, dass unser Ehrgeiz beispiellos ist, aber wir glauben fest daran, dass dies möglich ist. Es wird nicht einfach oder unkompliziert sein und erfordert gemeinsame Anstrengungen der europäischen Mitgliedsstaaten und Regulierungsbehörden. In den Niederlanden sind wir mehr als bereit, unseren Teil dazu beizutragen und diese Zusammenarbeit zu erleichtern.“)

TVV räumt das auf den hinteren Seiten auch ein: "Tatsächlich sieht das NCad in seiner Empfehlung vom Dezember 2016 lediglich die Möglichkeit, dass Tierversuche im Bereich der „gesetzlich vorgeschriebenen regulatorischen Sicherheitsprüfungen“ bis 2025 schrittweise eingestellt werden könnten." (TVV Seite 4).  Darunter versteht man vor allem behördliche Sicherheitsprüfungen von Chemikalien, Lebensmittelzutaten, Pestiziden und Medikamenten (Human- und Veterinärmedizin). Und weiter: „Da das NCad den Ausstieg aus solchen Tierversuchen für möglich hält, empfiehlt es dem Ministerium, dies als klares politisches Ziel (national wie international) zu definieren." (TVV Seite 9). Uns ist keine Tierrechts-/Tierschutzorganisation bekannt, die dies nicht ausdrücklich so verstanden hat.

Großer Fortschritt: Ausstieg aus gesetzlich vorgeschriebenen Tests
Das ist immerhin ein großer Fortschritt, auch wenn in den letzten Jahren die Anzahl der Tierversuche in den gesetzlich vorgeschriebenen Tests durch die Entwicklung tierversuchsfreier Verfahren zurückgegangen ist. Voraussetzung ist natürlich, dass alle beteiligten Parteien eng zusammenarbeiten (Koëter 2017, siehe oben). Dies wurde auch von TTV nicht bestritten:

"...Dort stellt die Akademie fest, dass Innovationen in den nächsten zehn Jahren durchaus dazu beitragen können, weniger oder verfeinerte Tierversuche durchzuführen. Gleichzeitig weist die KNAW jedoch ausdrücklich darauf hin, dass diese Methoden und Techniken zurzeit noch gravierende Einschränkungen beinhalten würden..." (TVV Seite 4).

Tierversuchsreduktion in den Bereichen angewandte Forschung, Grundlagenforschung sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung
Aus dem Interview mit Herman Koëter 26. April 2017: "...The advisory report on the transition to non-animal research was published last December. The Minister of Economic Affairs, to whom this advisory report was addressed, will assist (sub)domains in the fundamental and applied science in setting realistic animal-free research objectives for the next 10 years. It is our intention that these animal-free research targets will be published and the progress will be monitored. In each of these areas the international context will be taken into consideration.“

(Übersetzung: „Der Beratungsbericht über den Übergang zur tierversuchsfreien Forschung wurde im vergangenen Dezember veröffentlicht. Der Wirtschaftsminister, an den dieser Beratungsbericht gerichtet war, wird (Teil-)Bereiche der Grundlagen- und angewandten Wissenschaft bei der Festlegung realistischer Ziele für die tierversuchsfreie Forschung in den nächsten 10 Jahren unterstützen. Es ist unsere Absicht, dass diese Ziele für eine tierversuchsfreie Forschung veröffentlicht werden und die Fortschritte überwacht werden. In jedem dieser Bereiche wird der internationale Kontext berücksichtigt werden.“)

Potenzial zur Reduzierung von Tierversuchen in der Grundlagenforschung
Auch TVV bestreitet nicht, dass NCad auch Potenzial zur Reduzierung von Tierversuchen in der Grundlagenforschung sieht (Seite 9, Hervorhebung durch uns):
"...Vielmehr variierten die Möglichkeiten zur Reduzierung der Tierversuche von Fachgebiet zu Fachgebiet. Das Nationalkomitee empfiehlt daher, für die einzelnen wissenschaftlichen Fachgebiete individuelle 10-Jahres-Pläne zu entwickeln, um die Zahl der Tierversuche zu reduzieren, ohne jedoch wissenschaftliche Ziele zu gefährden..."
"... Für die angewandte Forschung kommt NCad zu einem ähnlichen Ergebnis. Auch hier sei eine vollständige Eliminierung der Tierversuche bis 2025 nicht möglich; das Komitee empfiehlt jedoch, verstärkt auf tierversuchsfreie Methoden und Innovationen zu setzen..."

Weitere Entwicklungen in den Niederlanden
Im Hintergrund hat sich seit 2016 einiges getan, wie TVV selbst zugibt und auf den hinteren Seiten auch aufführt:
Die Staatssekretäre der beiden Ministerien forderten 2019 "... ein Szenario mit „ehrgeizigen, aber konkret erreichbaren Zielen“, um „ein Zielbild für die nächsten zehn Jahre für die wissenschaftliche Grundlagenforschung zu entwickeln, mit dem Ziel, den Einsatz von Tieren in Versuchen zu reduzieren“. (TVV Seite 10)
Auch wenn die derzeitige konservative Regierung unter Mark Rutte Tierversuche in der Grundlagenforschung nicht beenden will (was auch NCad nicht vorgeschlagen hat), "... Die zunächst formulierte Frist 2025 wurde gänzlich aus der Agenda gestrichen – davon erhoffe man sich eine größere (internationale) Akzeptanz und Unterstützung." (TVV Seite 15)

Unbestritten: Kein Ausstieg ohne Ausstiegsstrategie
Weshalb braucht die niederländische Regierung überhaupt eine Agenda und Strategie, mit der sie Internationale Akzeptanz und Unterstützung will, wenn nicht für einen letztendlichen Ausstieg aus dem Tierversuch? Auch, wenn ein konkretes Ausstiegsdatum für die gesetzlich vorgeschriebenen Giftigkeitstests derzeit unseriös ist, ändert dies nicht s an der Richtigkeit des Plans der Niederländer. Die USA streben das Datum 2035 und beschränken sich zunächst auf Säugetiere in den Giftigkeitsprüfungen.

In einem ganz wichtigen Punkt liegt der Bericht von „Tierversuche verstehen“ ganz erheblich falsch. Der Wille und das Engagement der Niederlande, etwas am gegenwärtigen Status quo zu ändern, ist vorbildlich. Daran sollte sich Deutschland ein Beispiel nehmen und die Initiative nach Kräften unterstützen. Die Niederländer sagen dabei ganz klar: Der Ausstieg aus dem Tierversuch ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Er erfordert Anstrengungen aller europäischen Mitgliedsstaaten und Regulierungsbehörden. Darüber hinaus müssen alle Ministerien, die für die Verwendung von Versuchstieren zuständig sind, dies politisch und finanziell unterstützen.

Ein perspektivischer Ausstieg kann nur gemeinsam und mit einer strukturierten und differenzierten Ausstiegsstrategie und gelingen. Sonst wird der anvisierte Ausstieg aus dem Tierversuch nur ein Lippenbekenntnis bleiben. Deswegen werden wir und andere Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen uns weiter für eine Ausstiegsstrategie nach dem Vorbild der Niederlande einsetzen.
https://www.tierversuche-verstehen.de/wp-content/uploads/2020/08/Vorbild-f%C3%BCr-Europa_Tierversuchs-Ausstieg-in-den-Niederlanden_Mythos-und-Wirklichkeit.pdf

Literatur:
(1)    Tierversuche verstehen (2020). Vorbild für Europa? Tierversuchs-Ausstieg in den Niederlanden - Mythos und Wirklichkeit. https://www.tierversuche-verstehen.de/wp-content/uploads/2020/08/Vorbild-f%C3%BCr-Europa_Tierversuchs-Ausstieg-in-den-Niederlanden_Mythos-und-Wirklichkeit.pdf
(2)    https://ncats.nih.gov/tox21
(3)    https://www.epa.gov/sites/production/files/2020-06/documents/epa_nam_work_plan.pdf
(4)    https://www.epa.gov/sites/production/files/2019-09/image2019-09-09-231249.txt
(5)    National Comité advies dierproevenbeleid (2016).  NCad opinion Transition to non-animal research. https://www.ncadierproevenbeleid.nl/documenten/rapport/2016/12/15/ncad-opinion-transition-to-non-animal-research
(6)    https://ec.europa.eu/jrc/en/eurl/ecvam
(7)    OECD (2015). DRAFT GUIDANCE DOCUMENT ON AN INTEGRATED APPROACH ON TESTING AND ASSESSMENT (IATA)FOR SERIOUS EYE DAMAGE AND EYE IRRITATION. https://www.oecd.org/env/ehs/testing/IATA_Eye_Hazard_Draft_v16Dec15.pdf
(8)    https://www.onpulson.de/lexikon/planung/
(9)    https://www.tierrechte.de/2018/02/13/interview-mit-dr-koeter-wir-glauben-fest-daran-dass-der-ausstieg-machbar-ist/