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Donnerstag, 11 Februar 2021 09:51

Neues Lung-on-a-Chip-Modell kommt der realen Lunge nahe Empfehlung

Forschenden des ARTORG Centers for Biomedical Engineering Research der Universität Bern unter der Leitung von Prof. Olivier Guenat ist es gelungen, ein Lungen-Modell mit lebensgroßen Lungenbläschen in einer rein biologischen, dehnbaren Membran zu entwickeln.


Das neue Modell bildet das Lungengewebe nach Angaben der Forscher viel lebensnäher nach als bisherige Lungen-Chipmodelle. In einem ersten Schritt hatten die Forscher noch mit einer künstlichen Membran gearbeitet. Das ist nun nicht mehr notwendig.

Das System besteht aus einer dünnen, dehnbaren Membran aus Molekülen von Kollagen und Elastin, wie sie auch in der Lunge vorkommen. Darauf befinden sich Lungenbläschen mit je 250 Mikrometer Durchmesser (in etwa Lebengröße).

Über einen Druck von einer Seite des Modells lässt sich die Membran wie bei der menschlichen Atmung dehnen und so eine realistischere Lungensimulation erzeugen. Die Zellen stammen von Patienten aus Operationen.

Die Entwicklung ist für die Erforschung von Lungenerkrankungen und für die Entwicklung von Arzneimitteln konzipiert. Sie geht aus einer Kooperation zwischen dem ARTOG und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung München sowie den Universitätskliniken für Thoraxchirurgie und Pneumologie des Inselspitals in Bern hervor.

Die Forschergruppe von Prof. Guenat ist auch in der InVitro-Jobs-Arbeitsgruppenliste vertreten.

Weitere Informationen und Modellfilme auf YouTube:
https://www.laborpraxis.vogel.de/lebensnahe-lunge-auf-chip-atmet-a-998593/?cmp=nl-102&uuid=63E3C4F6-4639-461D-B148-07624636FB83