Im Frühjahr 2020 hatte das Land Baden-Württemberg bereits das „3R-Center für In-vitro-Modelle und Tierversuchsalternativen“ in Tübingen und Reutlingen, gegründet. Hinzu kommen nun vier weitere Zentren: das „3R-Zentrum Rhein-Neckar“ der Universität Heidelberg mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, das „3R-US Netzwerk“ der Universität Stuttgart und des Robert-Bosch-Krankenhauses, das „CAAT-Europe“ (Center for Alternatives to Animal Testing in Europe) der Universität Konstanz mit der Johns Hopkins University und das „Interdisziplinäre Zentrum zur Erforschung von Darmgesundheit“ an der Universität Heidelberg.

Das 3R-US Netzwerk in Stuttgart z.B. wird eine Tumorgewebe-Plattform als schrittweiser Ersatz für Tierversuche in der Krebsforschung entwickeln. Das Zellmaterial stammt von Patienten. Ein Forscherteam unter der Leitung von Prof. Monilola Olayioye vom Institut für Zellbiologie und Immunologie (IZI) der Universität Stuttgart will damit erforschen, wie Signalnetzwerke von Onkogenen (Tumorwachstumsförderer) und Tumor-Suppressoren (Turmorunterdrücker) zusammenspielen. In der Krebsmaus, die hauptsächlich zur Erforschung dieser Fragestellungen eingesetzt wird, läuft diese Kommunikation völlig anders ab, die Ergebnisse sind daher auf den Menschen nicht übertragbar.

Zum 3R-Netzwerk BW gehören noch weitere Projekte, u.a. aus der Aus-, Fort- und Weiterbildung, aber auch zu Fragen der Verfeinerung von Tierversuchen.

Das gesamte Hochschulnetzwerk wird vom Land mit 3,8 Millionen Euro unterstützt. Ca. 1,6 Millionen Euro steuern die Universitäten noch selbst bei.

Quellen:
https://innovationorigins.com/de/3-d-druck-und-simulationen-als-ersatz-fur-tierversuche/
https://nachrichten.idw-online.de/2021/02/08/landesweites-netzwerk-bringt-tierschutz-und-forschung-voran/?groupcolor=4