Dienstag, 02 März 2021 09:44

SARS-CoV-2: Kleinste Mengen Spikeprotein führen zur Zellverschmelzung Empfehlung

Ein Forscherteam am Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat in vitro untersucht, wie die Membranfusion nach Andocken des Spikeproteins an den ACE2-Rezeptor abläuft. Hierfür haben sie quantitative Assays entwickelt.


Nach Kontakt des Spikeproteins S des SARS-Cov-2-Virus mit dem ACE2-Rezeptor der Wirtszelle kommt es zu einer Membranfusion, die erst das Eindringen des Virus in die Wirtszelle ermöglicht. Es kommt zusätzlich jedoch noch zu einer Fusion von infizierten und nicht infizierten Wirtszellen, was zum Absterben dieser Zellen und damit zu Gewebeschäden führt.

Ein interdisziplinär arbeitendes Forschungsteam am Paul-Ehrlich-Institut (PEI) um Prof. Christian Buchholz, Leiter der Forschungsgruppe „Molekulare Biotechnologie und Gentherapie“ hat in der Zellkultur untersucht, in welchem Umfang diese durch das Spikeprotein vermittelte Zellfusion stattfindet. Das Team hat dafür Assays entwickelt, mit denen sich diese Fusionen messen lassen.

Die Wissenschaftler beobachteten in der Zellkultur, dass selbst geringste, kaum mehr nachweisbare Mengen des Spikeproteins auf der Zelloberfläche ausreichen, um die Zellfusion und somit den Zelltod einzuleiten. Dabei können neutralisierende Antikörper und Seren von Covid-19-Genesenen konnten zwar die Partikel-Zell-Fusion mit hoher Effizienz hemmen, die Zell-Zell-Fusion hingegen nur mäßig.

Originalpublikation:
Theuerkauf, S. A., Michels, A., Riechert, V. et al. (2021). Quantitative Assays Reveal Cell Fusion at Minimal Levels of SARS-CoV-2 Spike Protein and Fusion-from-Without. iScience 24, 102170, March 19, 2021. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2589004221001383

Quelle:
https://www.bionity.com/de/news/1169949/gewebeschaeden-durch-zellfusion-in-covid-19-und-die-rolle-des-spikeproteins.html