Ende August war gerade die Bewerbungsfrist für den Berliner Forschungspreis 2021 "Alternativen zu Tierversuchen" des Landesamts für Gesundheit und Soziales abgelaufen. In einem zweijährigen Turnus können sich hier alle Forscherinnen und Forscher bewerben, die an "Alternativen" im Sinne von Replace - reduce - refine von Tierversuchen (Prinzip von Russell & Burch aus dem Jahr 1959) forschen. Das bedeutet, dass auch Verfahren, die lediglich zu einer Verfeinerung von Tierversuchen beitragen können, in Betracht gezogen werden könnten.

Dies ist mit den beiden nun ausgelobten Preisen anders, denn die Tierschutzbeauftragte will explizit die tierfreie Forschung unterstützen. Es gibt einen Nachwuchspreis und einen Anschlussförderpreis.

Auf den Nachwuchspreis können sich Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bewerben, die ein vielversprechendes Forschungsvorhaben ohne Tier anvisieren. Dies kann unter Verwendung von humanbasierten Organoiden, multifluidischen Systemen, der humanen induzierten pluripotenten Stammzellen auch auch zum Beispiel von in silico-Methoden sein. Bewerben können sich internationale Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um eine breitere Community zu erreichen, hieß es aus dem Hause der Tierschutzbeauftragten.

Der Anschlussförderpreis soll zur Weiterfinanzierung eines bereits erfolgreich angelaufenen Forschungsprojekts im Bereich der tierfreien, humanbasierten Forschung vergeben werden. Beide Preise sind mit je 30.000 € dotiert und werden von einer unabhängigen Jury aus langjährig im Bereich der Alternativforschung tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anhand festgelegter Auswahlkriterien vergeben.

Die Bekanntgabe der Preisträgerinen und Preisträger erfolgt Mitte November 2021. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des Berliner Tierschutztags am Samstag, den 27.11.2021.

Quelle:
https://www.berlin.de/lb/tierschutz/preisauslobung/artikel.1121697.php