Donnerstag, 28 Oktober 2021 12:42

Covid-19: Frühzeitige Botenstoffaktivierung verhindert Virusbekämpfung Empfehlung

Mit Zellen von Patienten haben Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin (DRFZ) eine wichtigen Baustein beim Verlauf schwerer Covid-19-Fälle ermittelt. Sie konnten nachweisen, dass NK-Zellen, die normalerweile zur frühen Eindämmung von SARS-CoV-2 beitragen, durch die frühe Ausschüttung von TGFβ behindert werden.


Der Botenstoff TGFβ wirkt normalerweise neben anderen Aufgaben auf das angeborene Immunsystem und dämpft es. Im Falle einer schweren Covid-19-Erkrankung ist das jedoch fatal, da Zellen des angeborenen Immunsystems - in dem Fall - natürliche Killerzellen (NK-Zellen) - daran gehindert werden, das Virus schnell und ausreichend zu bekämpfen. Dies hat das Wissenschaftlerteam nun herausgefunden.

Für die Studie isolierten die Forschenden NK-Zellen aus dem Blut von Männern und Frauen mit unterschiedlich schwerem COVID-19 und untersuchten deren Funktionsfähigkeit im Labor und analysierten die Gene von Immunzellen. Im Gegensatz zu anderen entzündlichen Infektionen wird bei Covid-19 der Botenstoff TGFβ bereits frühzeitig gebildet.

Auf Basis ihrer Ergebnisse halten die Forschenden es für möglich, dass eine zeitige Hemmung von TGFβ schwere Verläufe von COVID-19 verhindern könnte.

Originalpublikation:
Witkowski, M., Tizian, C., Ferreira-Gomes, M. et al. Untimely TGFβ responses in COVID-19 limit antiviral functions of NK cells. Nature (2021). https://doi.org/10.1038/s41586-021-04142-6

Quelle:
https://www.bionity.com/de/news/1173277/sars-cov-2-bringt-timing-der-immunreaktion-durcheinander.html
https://www.charite.de/en/service/press_reports/artikel/detail/nature_article_sars_cov_2_disrupts_timing_of_immune_response/