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Freitag, 29 Oktober 2021 09:40

Stressforschung mit Zerebralorganoiden Empfehlung

WissenschaftlerInnen des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth Binder konnten zeigen, dass Gehirnorganoide ein geeignetes Modellsystem sind, um zu erforschen, wie sich Stress auf die menschliche Gehirnentwicklung auswirkt.


Stress der Mutter wirkt sich negativ auf das sich entwickelnde Gehirn des Fötus aus und kann zu späteren psychischen Erkrankungen wie Depressionen beim Nachwuchs führen.

Für ihre Untersuchungen verwendete das Wissenschaftsteam menschliche adulte Zellen beiderlei Geschlechts und wandelte diese in pluripotente Stammzellen um, die wiederum in Gehirnorganoide mit Neuronen, neuronalen Vorläuferzellen und nicht-neuronalen Vorläuferzellen weiterentwickelt wurden. Die Gehirnorganoide wurden dann mit dem synthetischen Glucocorticoid Dexamethason behandelt, um negative Umwelteinflüsse in der Zellkulturschale zu simulieren.

Das Team stellte fest, dass das Stresshormon das Ablesen neuronenspezifischer Gene verändert und dadurch die neuronale Reifung der Neuronen in den Gehirnorganoiden beeinträchtigt, ferner, dass es zu einer Aktivierung von Genen führte, die mit verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Depression in Verbindung stehen.

Originalpublikation:
Cristiana Cruceanu et al. (2021). Cell-Type-Specific Impact of Glucocorticoid Receptor Activation on the Developing Brain: A Cerebral Organoid Study; American Journal of Psychiatry; Published Online: 26 Oct 2021, https://doi.org/10.1176/appi.ajp.2021.21010095

Quelle:
https://www.psych.mpg.de/2797812/first-model-brain-development?c=25056