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Mittwoch, 19 Januar 2022 08:18

PEI: Zika-Virus kann antivirale Immunabwehr verhindern Empfehlung

Ein Forscherteam unter Leitung des Paul-Ehrlich-Instituts hat die Interaktion zwischen dem Zikavirus und dem antiviral wirkenden Restriktionsfaktor Tetherin untersucht.


Das Zikavirus wird von Schwangeren vor allem im ersten Trimester gefürchtet, weil durch eine Infektion mißbildungen am Gehirn des Fötus auftreten können. Das Virus wird von der Aedes-Mücke übertragen. Forscherinnen und Forscher des Paul-Ehrlich-Institut (PEI) haben in-vitro untersucht, wie das Zikavirus eine Proteinwirkung der angeborenen antiviralen Immunreaktion unterdrückt.

Mit Kulturen mit unterschiedlichen Zelltypen (HaCat-, A549-, Vero- und HT-1080-Zellen) sowie mit zwei unterschiedlichen Zikavirus-Stämmen („French Polynesia H/PF2013 und Uganda 976) studierte das Team, welche Effekte das Zikavirus auf die Expression der Tetherin-Boten-RNA und die dadurch bedingte Proteinproduktion hat.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben festgestellt, dass die infizierten Zellen zwar als Antwort auf die Virusinfektion verstärkt das antivirale Tetherin-Protein bilden, das Zikavirus jedoch in der Lage ist, den schnellen lysosomalen Abbau von Tetherin zu vermitteln und so erfolgreich die Immunabwehr zu unterwandern.

Die Ergebnisse sind auch für andere Vireninfektionen bedeutend.

Originalpublikation:
Herrlein ML, Schmanke P, Elgner F, Sabino C, Akhras S, Bender D, Glitscher M, Tabari D, Scholl C, Stingl J, Hildt E (2021): Catch me if you can - the crosstalk of ZIKV and the restriction factor Tetherin. Journal of Virology, 22. Dezember 2021. https://doi.org/10.1128/jvi.02117-21

Quelle und weitere Informationen:
https://www.pei.de/DE/newsroom/pm/jahr/2022/01-immun-escape-strategie-zikavirus-erkenntnisse-entwicklung-antivirale-therapien.html

Tetherin:
https://www.sciencedirect.com/topics/biochemistry-genetics-and-molecular-biology/tetherin