Dienstag, 08 Februar 2022 11:43

SARS-Cov-2 kann ins Gehirn eindringen

Mit Kapillarendothelzellen des Hirns, abgeleitet aus induzierten pluripotenten Stammzellen von verstorbenen Covid-19-Patienten, konnte ein Forscherteam aus Hamburg, Kiel, Würzburg, Wien und den USA zeigen, dass SARS-CoV-2 über die Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn eindringen kann, was dort dann zu einer verstärkten Interferonsignalgebung führt.


Dafür haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Kapillarendothelzellen des Hirns aus induzierten pluripotenten Stammzellen von Vertorbenen erzeugt, mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert und eine mRNA-Sequenzierung durchgeführt. In ihrem Modell konnten sie zeigen, dass sich das Virus in den Zellen aktiv vermehren und transzellulär über die Blut-Hirn-Schranke hinweg in das Gehirn transportiert werden kann.

Sie beobachteten, dass Gene, die für die angeborene Immunantwort und die Interferonreaktion vom Typ I verantwortlich sind, signifikant hochreguliert waren. Dementgegen waren Gene, die phosphorabhängige Stoffwechsel- und ATP-erzeugende Signalwege regulieren, signifikant herunterreguliert.

Originalpublikation:
Krasemann, S., Haferkamp, U., Pfefferle, S., et al. (2022). The blood-brain barrier is dysregulated in COVID-19 and serves as a CNS entry route for SARS-CoV-2. Stem Cell Reports 17, February 8, 2022.

Quelle und weitere Informationen:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131125/Zellen-der-Blut-Hirn-Schranke-dienen-als-Eintrittspforte-fuer-SARS-CoV-2-ins-Gehirn?rt=8b1a674cf080a3174d3d19d876630244