Montag, 07 März 2022 11:36

Maine: Mit menschlichen Astrozyten gegen progressive multifokale Leukoenzephalopathie Empfehlung

WissenschaftlerInnen der Universität Maine, USA, und KollegInnen haben mit humanen primären Astrozyten die John-Cunningham-(JC-)Virus-Infektion untersucht. Sie fanden einen wichtige Signaltransduktionsweg, der einen Anhaltspunkt für eine potenzielle Therapie bieten könnte.


Das JC-Virus, auch Humanes Polyomavirus 2 genannt, soll Schätzungen zufolge in 70 bis 90 Prozent aller Menschen weltweit schlummern, wird aber im Allgemeinen über ein intaktes Immunsystem in Schach gehalten. Bei einer schweren Erkrankung oder Immunschwäche kann es jedoch über das Blut in das Zentralnervensystem einwandern. Dann besteht die Gefahr einer seltenen Gehirninfektion, die häufig innerhalb von wenigen Wochen zum Tod führt.

Bei der tödlichen Krankheit unter dem Namen progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML) sind Astrozyten ein Hauptziel des JC-Polyomavirus im zentralen Nervensystem, wo die Zerstörung dieser Zellen zusammen mit den Oligodendrozyten stattfindet.

Um Virostatika für diese aggressive Krankheit zu finden, haben die ForscherInnen humane primäre Astrozyten eingesetzt und diese mit dem Virus infiziert. Sie beobachteten, dass der Signaltransduktionsweg PI3K/AKT/mTOR-Signalweg bei der Infektion ein bedeutende Rolle spielt. Daher vermuten sie, dass Arzneimittel, die den PI3K/AKT/mTOR-Signalweg hemmen, als potenzielle Therapeutika für PML in Betracht gezogen werden könnten.

Originalpublikation:
Wilczek MP, Armstrong FJ, Mayberry CL, King BL, Maginnis MS. PI3K/AKT/mTOR Signaling Pathway Is Required for JCPyV Infection in Primary Astrocytes. Cells. 2021 Nov 18;10(11):3218. doi: 10.3390/cells10113218. PMID: 34831441; PMCID: PMC8624856. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34831441/