Montag, 11 April 2022 13:47

Hirnorganoide für die Autismusforschung Empfehlung

Ein Forscherteam aus Österreich, Italien und dern USA hat Hirnorganoide entwickelt, um die Ursachen von Autismus-Spektrum-Störungen besser zu verstehen. Sie beobachteten in vitro, wie sich Mutationen des Gens CHD8 bei der Hirnentwicklung auswirken.


Um Autismus zu verstehen, muss man die frühe Entwicklung des Gehirns genau beobachten. Tierversuche sind aufgrund der Speziesunterschiede nicht geeignet, weshalb das Wissenschafterteam vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) und KollegInnen aus Italien und den USA untersuchen, wie Mutationen des Gens CHD8 für Autismus wichtige Entwicklungsprozesse stören.

Dafür entwickelten sie Gehirnorganoide mit und ohne Mutation zum Vergleich und beobachteten, dass im Vergleich zu nicht mutierten Organoiden früher hemmende Nervenzellen produziert, und erregende Nervenzellen später produziert werden. Dafür wurden proliferierende Zellen in größerer Menge produziert, weshalb die Organoide größer als normal waren. Über die genaue funktionale Bedeutung kann derzeit noch nichts gesagt werden.

Publikation:
Carlo E. Villa, Cristina Cheroni, Christoph Dotter et al. 2022. CHD8 haploinsufficiency links autism to transient alterations in excitatory and inhibitory trajectories. Cell Reports. DOI: 10.1016/j.celrep.2022.110615

Quelle:
https://ista.ac.at/de/news/mini-gehirnmodelle-helfen-autismus-zu-verstehen/