Dienstag, 17 Mai 2022 14:10

Würzburg: Gebärmutterhalsorganoide zur Erforschung der Krebsentstehung Empfehlung

Dr. Cindrilla Chumduri, Arbeitsgruppenleiterin am Lehrstuhl für Mikrobiologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hat mit ihrem Team Organoide des weiblichen Gebärmutterhalses entwickelt.


Nach Worten der Leiterin eröffnen sich mit dem Modell neue Möglichkeiten zur Erforschung der Biologie des Gebärmutterhalses, von Infektionen und von der Entstehung von Krebs auf der einen und von Therapien zur Behandlung von Gebärmutterhalserkrankungen auf der anderen Seite.

Für die Entwicklung der 3D-Organoide des Gebärmutterhalses wurden adulte epitheliale Stammzellen als Ausgangsmaterial verwendet. Diese wurden in Biopsien sowohl dem Endo- als auch dem Ektozervix gewonnen. Mit dem Material gelang es den ForscherInnen, die natürliche dreidimensionale Gewebearchitektur des Endozervix, der im Normalfall an die Gebärmutter angrenzt und des Ektozervix, welcher normalerweise in die Vagina hineinragt, nachzubilden.

In weitergehenden Experimenten haben die Wissenschaftlerinnen die Stammzellen zusätzlich genetisch mit Genen des Humanen Papillomvirus HPV manipuliert, um Gebärmutterhalskrebs auszulösen. Da vermutet wird, dass für die Krebsauslösung eine Koinfektion vorliegen muss, können die ForscherInnen mit ihrem Modell die langfristigen Auswirkungen einer Virusinfektion auf das Plattenepithel des Gebärmutterhalses und den Beitrag von Koinfektionen mit anderen Erregern, wie Chlamydia trachomatis, genauer untersuchen.

Originalpublikation:
Gurumurthy, R.K., Koster, S., Kumar, N. et al. Patient-derived and mouse endo-ectocervical organoid generation, genetic manipulation and applications to model infection. Nat Protoc (2022). https://doi.org/10.1038/s41596-022-00695-6

Quelle:
https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/einblick/single/news/grosse-fortschritte-dank-mini-organen-1/