Mittwoch, 06 Juli 2022 13:16

Großhirnrinde in der Petrischale Empfehlung

Einem deutsch-israelischen Forscherteam ist es gelungen, die äussere menschliche Großhirnrinde in Form von Organoiden in der Petrischale nachzubilden. Sie haben eine Möglichkeit gefunden, einen hierfür notwendigen Stammzelltyp einfacher zu züchten.


Wissenschaftler:innen des  Max Planck Instituts für Molekulare Genetik, Berlin, der Freien Universität Berlin, des Universitätsklinikums Kiel und der Universität in Tel Aviv, Israel, ist es gelungen, Gehirnorganoide zu erzeugen, die mit outer radial Glia Stammzellen (oRG)-Zellen angereichert sind. Die Stammzellen des Nervensystems sind normalerweise schwer zu züchten,  sind aber für die Entwicklung der menschlichen Großhirnrinde von entscheidender Bedeutung.

Dafür hat das Team Stammzellen in einem sehr frühen Stadium ihrer Entwicklung für kurze Zeit mehreren chemischen Substanzen ausgesetzt und damit bestimmte Signaltransduktionswege in den Zellen gehemmt. Gehemmt wurden damit die TGF-β-Rezeptorkinase sowie ein WNT-Signalweg.

Die Entwicklung ist geeignet, um z.B. kortexspezifische Mikrozephalie-Defekte zu untersuchen.

Ihre Entwicklung haben die Forscher:innen in der Fachzeitschrift Nature Cell Biology vorgestellt.
Rosebrock D, Arora S, Mutukula N, Volkman R, Gralinska E, Balaskas A, Aragonés Hernández A, Buschow R, Brändl B, Müller FJ, Arndt PF, Vingron M, Elkabetz Y. (2022). Enhanced cortical neural stem cell identity through short SMAD and WNT inhibition in human cerebral organoids facilitates emergence of outer radial glial cells. Nature Cell Biology

Quelle:
https://www.bionity.com/de/news/1176653/durchbruch-in-der-zellkulturtechnik-mini-gehirne-fuer-die-forschung-der-zukunft.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=bionityde&WT.mc_id=ca0264