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Dienstag, 19 Juli 2022 10:13

Rund 7.200 noch unerforschte menschliche Proteine Empfehlung

Ein internationales Forscherkonsortium unter Beteilung des Max-Delbrück-Zentrums (MDC) hat mehr als 7.200 weitgehend noch unerforschte Genabschnitte zusammengefasst, die möglicherweise für neue Proteine kodieren. Sie sollen phylogenetisch erst spät während der Primatenentwicklung entstanden sein und kommen daher bei anderen Säugern wie Mäusen nicht vor.


Für ihre Untersuchungen haben sie das sogenannte Ribosomen-Profiling genutzt, mit dem sie die proteinproduzierende Maschinerie in den Zellen des Menschen durchforstet haben. Mit diesem Verfahren wird ermittelt, mit welchem Teil der Boten-RNA (mRNA) das Ribosom interagiert. in den vergangenen Jahren hatten einige Forscher:innen des MDC z.B. bereits Miniproteine, sogenannte Open reading Frame (ORFs) im menschlichen Herzen gefunden - ihre genaue Funktion ist jedoch noch unklar. Es wird vermutet, dass die Miniproteine zu Krankheiten beitragen könnten. Sie böten somit einen neuen Ansatzpunkt zur Erforschung menschlicher Erkrankungen.

Die Wissenschaftler:innen beabsichtigen, ihre Daten in die großen Humangenom-Datenbanken zu integrieren und sie einem breiten Fachpublikaum für weitere Forschung zur Verfügung zu stellen.

Originalpublikation:
Mudge, J.M., Ruiz-Orera, J., Prensner, J.R. et al. (2022). Standardized annotation of translated open reading frames. Nat Biotechnol 40, 994–999. https://doi.org/10.1038/s41587-022-01369-0.

Quelle:
https://berlin-buch.com/de/news/mdc_unerforschte_gensegmente