Bei der Entwicklung von oral inhalierten Arzneimitteln versagen präklinische Tiermodelle regelmäßig dabei, die pharmakologischen und toxikologischen Reaktionen beim Menschen vorherzusagen. Modelle, die auf menschlichen Zellen und Geweben basieren, sind potenzielle Alternativen zu diesen Tiermodellen.
Die neue Zelllinie mit dem Namen "Arlo" hat große Ähnlichkeit zu primären humanen Alveolarepithelzellen. Im Labor bildet Arlo eine sehr dichte Zellschicht, welche dem menschlichen Epithel in der tiefen Lunge äußerst ähnlich ist. Sie dient daher als Modell für das menschliche Alveolarepithel und als Baustein für zukünftige, komplexere in vitro Modelle, indem sie mit anderen Zelltypen kombiniert wird. Die Zelllinie könnte zudem unter anderem bei der Entwicklung von Wirkstoffen gegen SARS-CoV-2 zum Einsatz kommen.
Originalpublikation:
Carius P., Jungmann A., Bechtel M., Grißmer A., Boese A., Gasparoni G., Salhab A., Seipelt R., Urbschat K., Richter C., Meier C., Bojkova D., Cinatl J., Walter J., Schneider-Daum N.* and Lehr C.-M.* (2023) A monoclonal human alveolar epithelial cell line (“Arlo”) with pronounced barrier function for studying drug permeability and viral infections, Advanced Science, DOI: 10.1002/advs.202207301
Weitere Informationen:
https://www.helmholtz-hzi.de/de/aktuelles/news/news-detail/article/complete/neues-zellmodell-fuer-die-menschliche-lunge/