Ein wichtiger Teil des neuen Bill S-5 ist die Forderung an Kanada, eine Strategie zu entwickeln, um den Einsatz von Wirbeltiertieren bei Toxizitätstests zu ersetzen, zu reduzieren und zu verfeinern - eine Praxis, die die liberale Regierung in ihrem letzten Wahlprogramm für 2035 versprochen hatte. Eine Reduktionsstrategie wird z. B. derzeit in Deutschland gerade entwickelt.
CCAAM ist das Canadian Centre for Alternatives to Animal Methods mit Sitz in Windsor, dem südlichsten Zipfel von Ontario. Das Canadian Centre for Alternatives to Animal Methods (CCAAM) und das ebenfalls dort angesiedelte Canadian Centre for the Validation of Alternative Methods (CaCVAM) zielen darauf ab, nicht-tierische, humanbiologische Plattformen in biomedizinischer Forschung, Bildung und chemischen Sicherheitstests zu entwickeln, zu validieren und zu fördern. Im Gegensatz zu ähnlichen nationalen Zentren in der Europäischen Union, den USA, dem Vereinigten Königreich, Japan, Brasilien und Südkorea wurde das CCAAM bisher jedoch nie mit Bundesmittel finanziert. Deshalb ist es nun wegen Haushaltsengpässen der Universität Windsor Ende Oktober geschlossen worden.
„Wir sehen den offiziellen Start des Canadian Centre for Alternatives to Animal Methods als definitiven Vorteil für Kanada. Da sich die Regulierungswissenschaft immer mehr auf nicht-tierische Alternativen setzt, ist es wichtig, dass wir jetzt einen Schwerpunkt an der University of Windsor haben, der als Kompetenzzentrum, als wichtiger Kooperationspartner und als Ausbildungsstätte für die nächste Generation von hochqualifiziertem Personal dienen wird, das zu der kanadischen Regulierungswissenschaft beitragen wird. Wir freuen uns darauf, in den kommenden Monaten und Jahren viele sehr offensichtliche Kooperationsmöglichkeiten zu verfolgen und unsere nationalen und internationalen Bemühungen im Bereich der Alternativen voranzutreiben.“ hatte Tim Singer, Generaldirektor der Abteilung Environmental and Radiation Health Sciences von Health Canada noch formuliert.
Die Schließung und vor allem die mangelnde Finanzierung des Zentrums steht im deutlichen Widerspruch zum gesetzlichen Vorhaben der nationalen Reduktionsstrategie.
"Ohne die notwendigen staatlichen Mittel sind wir blockiert - ein Schiff voller Potenzial, das am Ufer verankert ist, während andere Nationen voran preschen", so Dr. Charu Chandrasekera, Gründerin und geschäftsführende Direktorin des CCAAM in einem aktuellen Post auf LinkedIn. In den kommenden Tagen wird sie alle Unterstützung benötigen, um die kanadische Regierung zur Bereitstellung der erforderlichen Mittel aufzufordern.
Letter-writing-Kampagne
Mit dem Ziel, die Zukunft der tierversuchsfreien Wissenschaft in Kanada zu sichern, sollten Interessierte bitte bis zum 13. November 2024 einen Kommentar einreichen im Rahmen einer letter-writing-Kampagne, koordiniert von Animal Justice Canada. Weitere Informationen erfolgen in Kürze unter: https://animaljustice.ca/
Health Canada sagt, dass die Überarbeitung des Strategieentwurfs der Regierung „basierend auf dem Input der Öffentlichkeit und den Interessengruppen erfolgen wird, wobei eine endgültige Strategie voraussichtlich im Juni 2025 veröffentlicht wird“.
Alle engagierten Leserinnen und Leser werden gebeten, die kanadische Regierung aufzufordern, sich an der Seite anderer Nationen zu engagieren, indem sie dem CCAAM und Kanadas strategischem Plan zur schrittweisen Abschaffung chemischer Tests wichtige Mittel zur Verfügung stellt. Geplant ist die Neugründung des CCAAM in Ottawa.
Eine Spende können Sie hier tätigen: https://action.animaljustice.ca/page/159980/action/1?ea.tracking.id=u4nbdk2t
Weitere Informationen:
https://animaljustice.ca/media-releases/national-centre-closure-could-derail-federal-pledge-to-end-chemical-testing-on-animals
https://www.canada.ca/en/
https://www.uwindsor.ca/ccaam/
https://animaljustice.ca/blog/canada-releases-strategy-toxicity-testing
https://www.corporateknights.com/leadership/canadas-plan-to-phase-out-animal-testing-suffers-a-setback/