Mittwoch, 26 Februar 2025 12:15

Bonn: mit Organoiden und Deep Learning zu besseren Tumor-Bekämpfungsstrategien Empfehlung

Forschende der Universität Bonn um Juniorprofessorin Elena Reckzeh, der Firma ESQlabs und vom Universitätsklinikum Bonn wollen Therapieempfehlungen für Darmkrebspatienten verfeinern. Dazu werden Darmorganoide von Patienten mit den Möglichkeiten der digitalen Zwillingstechnologie kombiniert.


Herkömmliche Krebstherapien berücksichtigen in der Regel persönliche Informationen wie Alter und Geschlecht, Krebsart und -stadium, histologische Informationen und ausgewählte genetische Daten. All dies gibt jedoch keinen klaren Hinweis darauf, wie ein Patient auf eine bestimmte Behandlung ansprechen wird.

Deshalb nutzen die Forscherinnen und Forscher nun eine andere Herangehensweise: Mit ihrer neuen "ISPOT-K" Methode kombinieren sie in vitro-Testergebnisse mit Computermodellen, um einen digitalen Zwilling jedes einzelnen Darmkrebspatienten zu erstellen. Dabei werden Tumorgewebeproben von Darmkrebspatienten entnommen und in 3D-Organoide verwandelt. Diese werden dann einer Reihe von Krebsmedikamenten ausgesetzt, um Vorhersagen zu treffen, wie der Patient auf die Behandlung reagieren wird. Die Daten werden mit detaillierten molekularen und physikalischen Informationen des Patienten kombiniert. 

Die Daten werden dann vom Bonn Center for Mathematical Life Sciences der Universität Bonn für eine rechnerische Modellierung genutzt, um einen digitalen Zwilling zu erstellen. Mit dem digitalen Zwilling lässt sich simulieren, wie ein bestimmter Tumor auf verschiedene Behandlungen reagieren würde, so dass die bestmögliche Dosierungsstrategie empfohlen werden kann.

Der digitale Zwilling ist zudem geeignet, um Tierversuchen in der Arzneimittelentwicklung zu reduzieren.

Das BMBF fördert ISPOT-K mit 1,1 Millionen Euro.

Quelle und weitere Informationen:
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (2025). Creating Personalized Cancer Treatments Using “Mini-Tumors” and a Digital Twin. Pressemitteilung 25.02.25.
https://www.ukbnewsroom.de/mit-mini-tumor-und-digitalem-zwilling-zur-personalisierten-krebstherapie/