Donnerstag, 15 Mai 2025 09:15

In silico: Atlas der Protein-Wechselwirkungen des menschlichen Körpers vorgestellt Empfehlung

Forschende der ETH Zürich unter der Leitung von Pedro Beltrao, Professor am Institut für Molekulare Systembiologie haben einen Atlas vorgestellt, der zeigt, welche Proteine in welchen Geweben zusammenarbeiten. Diese Erkenntnisse helfen, Krankheitsgene gezielter zu identifizieren und Medikamente zu entwickeln, die spezifisch am Zielort wirken.

Im menschlichen Körper und seine Organe sind aus den verschiedensten Zelltypen zusammengesetzt. Obwohl alle Zellen dieselben Gene enthalten, funktionieren sie unterschiedlich, u.a., weil die Proteinwechselwirkungen in jeder Zelle anders sind. Die meisten dieser Proteine interagieren mit anderen Proteinen, indem sie sich zu Komplexen zusammenlagern oder entlang von biochemischen Signalkaskaden verlaufen.

Für ihre Studie analysierten die Forschenden Daten von über 7.800 Proteom-Proben aus 11 menschlichen Geweben mit Hilfe der Bioinformatik. Anhand dieser riesigen Datensätze schlossen die Forschenden dann auf gewebespezifische Protein-Interaktionen in den verschiedenen Gewebearten. Sie fanden u.a. heraus, dass mehr als ein Viertel der gefundenen Protein-Interaktionen nur in einem Gewebe vorkommt.

Originalpublikation:
Laman Trip DS, van Oostrum M, Memon D, Frommelt F, Baptista D, Panneerselvam K, Bradley G, Licata L, Hermjakob H, Orchard S, Trynka G, McDonagh EM, Fossati A, Aebersold R, Gstaiger M, Wollscheid B, Beltrao P. A: (2025). Tissue-specific atlas of protein-protein associations enables prioritization of candidate disease genes. Nat Biotechnol. 2025 May 2. doi: 10.1038/s41587-025-02659-z. Epub ahead of print. PMID: 40316700.

Quelle:
https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2025/05/verstehen-wie-und-welche-proteine-zusammenarbeiten.html