ETH-Forschende um Marcy Zenobi-Wong, Professorin für Gewebetechnologie und Biofabrikation, hat im Labor winzige Nachbildungen von milchbildendem Brustgewebe entwickelt. Dafür hat das Team Zellen aus menschlicher Muttermilch - Laktozyten, spezielle Milchdrüsenzellen, die Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate produzieren, sowie Milchepithelzellen isoliert. Sie kommen in der Milch auf natürliche Weise vor. Das Gewebemodell (das Eutergewebe stammt jedoch von Kühen) wurde mit einem speziellen 3 D-Lichtdruckverfahren erzeugt, dem volumetrischen Bioprinting. hierbei wird eine Flüssigkeit von mehreren Seiten mit Laserlicht bestrahlt und so kleinste Hohlräume erzeugt, die den echten Milchgängen ähneln, in denen die Milch entsteht. Die Milchgänge wurden dann mit humanen Milchepithelzellen besiedelt. Diese produzierten dann β-Casein und Milchfettkügelchen.
Die Forscherinnen und Forscher betonen, dass es sich noch nicht um Milch handelt, sondern erst um eine erste Vorstufe, da Milch aus Hunderten Komponenten besteht.
Originalpublikation:
Hasenauer A, Bevc K, McCabe MC, Chansoria P, Saviola AJ, Hansen KC, Christman KL, Zenobi-Wong M. (2025). Volumetric printed biomimetic scaffolds support in vitro lactation of human milk-derived mammary epithelial cells. Science Advances, 4. Juni 2025. DOI: externe Seite 10.1126/sciadv.adu5793.
Weitere Informationen:
https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2025/06/kuenstliches-brustgewebe-um-muttermilch-zu-verstehen.html