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Mittwoch, 14 April 2010 12:45

Wirksamkeitsprüfung von Tollwutimpfstoffen für Tiere mit weniger Versuchstieren

Am Paul-Ehrlich-Institut in Langen beschäftigt sich die im Jahre 2008 mit dem hessischen Tierschutz-Forschungspreis ausgezeichnete Biologin Dr. Beate Krämer mit alternativen Prüfmethoden für Medikamente und Impfstoffe. Sie hat einen Test entwickelt, mit dem die Wirksamkeit von Tollwutimpfstoffen bei Tieren nachgewiesen werden kann, wobei nun 90% weniger Versuchsmäuse sterben müssen. Die Tiere leiden nun auch erheblich weniger.


In einem Fernsehbericht des SWR Fernsehen in Rheinland-Pfalz (13.04.2010, 18.15 Uhr, Magazin: „Im Grünen“. Wiederholung: Sonntags, 5.00 Uhr) wurde die Wissenschaftlerin vorgestellt.

In einem Bericht zu der Sendung auf SWR.de, den Sie --> hier lesen können, wird erklärt, bisher seien am Paul-Ehrlich-Institut im sogenannten Belastungstest für die Tollwut-Prüfung jährlich mehr als 6.000 Labormäuse mit dem Tollwut-Erreger infiziert worden. Beate Krämer und ihr Team hätten jedoch nachgewiesen, dass die sog. serologische Testmethode die gleichen Ergebnisse liefere. Die Menge gebildeter Antikörper gegen Tollwuterreger werde nun im Blut der Versuchstiere bestimmt. Der Nachweis der Wirksamkeit des zu testenden Impfstoffes ergebe sich durch den Vergleich mit Antikörpertitern, die gegen einen Standardimpfstoff mit bereits bekannter Wirksamkeit gebildet würden. Für den Test würden nur noch 10 Prozent der Anzahl der früher eingesetzten Mäuse verwendet. Die Belastung der Tiere sei nun auch deutlich geringer: Ihnen werde lediglich unter Narkose Blut abgenommen, wohingegen die Tiere früher beim sog. Belastungstest qualvoll an der Tollwut-Krankheit gestorben seinen.

Weiterhin wird in dem SWR-Internet-Bericht zur Fernsehsendung erklärt, die Motivation der Wissenschaftlerin komme aus der Erfahrung mit dem Leid der Versuchstiere. Die Forscherin möchte ihre Tollwut-Testmethode weiterentwickeln. Mit ihrem Team arbeite sie auch daran, dass sich die Methode irgendwann auch bei der Prüfung von Human-Impfstoffen durchsetze. Dies erfordere jedoch viel Geduld, denn das Thema Alternativen zum Tierversuch sei immer noch ein Politikum und oft dauere es Jahre, bis eine Alternativmethode anerkannt sei.

--> Link auf den Internet-Bericht zur Fernsehsendung bei SWR.de