Ein Forscherteam von der Technischen Universität Wien hat ein neues Hydrogel entwickelt. Es besitzt ein zusätzliches Molekül, das nach Bestrahlung mit Laserlicht Zellen eine "Marschrichtung" vorgeben kann. Dadurch lassen sich Mikrogewebestrukturen wie z.B. ein Blutgefäß in einem Organoid - eine Gewebenachbildung, die den Tierversuch ersetzen soll - gezielt an der gewünschten Stelle erzeugen.

Um zu einer besseren Bewertung von Umweltchemikalien zu gelangen, hat die EU die internationale Partnerschaft PARC – Kurzform für „European Partnership for the Assessment of Risk from Chemicals" gestartet. An ihr sind 199 Forschergruppen aus 28 Ländern und drei EU-Behörden beteiligt. Ziel ist es, Wissenslücken über die Wirkung von Chemikalien zu schließen, Innovationen zu fördern und schrittweise auf Tierversuche zu verzichten.

Die European Partnership for Alternatives to Animal Testing (EPAA) hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung, Validierung und Akzeptanz von 3R-Alternativansätzen (Ersatz, Reduzierung und Verbesserung von Tierversuchen) zu fördern. Der 3R-Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre an eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler für einen herausragenden Beitrag zu den 3R verliehen. Die EPAA will damit positive Arbeiten aus der Industrie oder dem akademischen Bereich fördern und mehr Wissenschaftler ermutigen, ihre Forschung auf die 3R-Ziele auszurichten.

Dr. Cindrilla Chumduri, Arbeitsgruppenleiterin am Lehrstuhl für Mikrobiologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hat mit ihrem Team Organoide des weiblichen Gebärmutterhalses entwickelt.

Dr. Beate Krämer und Dr. Heike Behrensdorf-Nicol, Wissenschaftlerinnen der Abteilung Veterinärmedizin des Paul-Ehrlich-Instituts, haben den Forschungspreis des Landes Rheinland-Pfalz für ihre Untersuchungen zur "Relevanz des Irreversibilitätstests für Tetanustoxoide" gewonnen.

Das PETA Science Consortium International e.V., das Physicians Committee for Responsible Medicine (PCRM) und die Alternatives Research and Development Foundation (ARDF) bieten Zuschüsse für kostenlose rekombinante Katalog-Antikörper zur Verwendung in der Forschung und bei Tests an.

Ein Forscherteam des NMI Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts in Reutlingen,hat mit KollegInnen der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen und vom Fraunhofer-Institut IGB ein Adipositas-Modell auf dem Chip entwickelt. Das Modell heißt Mix & Match und integriert alle wichtigen zellulären Komponenten, die sich auch im menschlichen weißen Fettgewebe wiederfinden lassen.

Ein von Hesperos Inc. in Florida und Kollegen entwickeltes zellbasiertes Neuropathie-Krankheitsmodell auf dem Chip ist in der Lage, die neurophysiologischen Eigenschaften von zwei seltenen autoimmunen demyelinisierenden Neuropathien erfolgreich zu rekapitulieren. Es konnte ferner gezeigt werden, dass das Modell geeignet ist, die Wirksamkeit neuer Therapeutika zu beurteilen.

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Technischen Universität Berlin und KollegInnen haben erfolgreich einen in vitro-Ansatz eines menschlichen Neuroblastoms in menschlicher Zellumgebung entwickelt und mit Arzneimitteln behandelt. Der Krebs konnte erfolgreich bekämpft werden. Gleichzeitig konnten sie die Belastung auf das umliegende Gewebe beobachten.

Mit dem Österreichischen Staatspreis zur Förderung von Ersatzmethoden zum Tierversuch 2021 wurden Prof. Doris Wilflingseder von der Medizinischen Universität Innsbruck und Prof. Peter Ertl von der Technischen Universität Wien geehrt.