Dienstag, 25 November 2014 21:23

Baden-Württemberg: drei Forscherteams erhalten Forschungsforderung für Tierversuchsalternativen Empfehlung

Drei Forscherteams aus Tübingen, Heidelberg und Mannheim erhalten in den kommenden zwei Jahren die Landesförderung für die Entwicklung von Tierversuchsersatzmethoden für die Bereiche Lebertoxiziätsprüfungen und Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Chirurgie.

In den Genuss einer Förderung kommen Prof. Dr. Steven Dooley von der Abt. Molekulare Hepatologie – Alkoholfolgeerkrankungen der Medizinischen Fakultät Mannheim gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Nüssler vom Siegfried Weller Institut für unfallmedizinische Forschung der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Sie werden daran arbeiten, humane Leberzelllinien durch epigenetische Veränderungen in ihren Metabolismuseigenschaften so zu verbessern, dass primären Leberzellen gleichkommen und daher auf die Tötung von Tieren zu Zwecken der Entnahme von Geweben bzw. Organen verzichtet werden kann.

An der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg wird Dr. Katja Breitkopf-Heinlein mit der Entwicklung, Charakterisierung, Optimierung und Langzeitkultur sogenannter "liver buds" - organartiger Leberstrukturen - beschäftigen. Ziel ist ein in vitro-Modell für chronische (Leber-)Toxizitätstests anbieten zu können.

Prof. Dr. Karl-Ernst Grund von der Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie des Universitätsklinikums Tübingen wird sich mit der Entwicklung eines tierfreien Übungsmodells für die medizinische Ausbildung in der Chirurgie und Endoskopie beschäftigen, wobei unter anderem eine realitätsnahe Darstellung der menschlichen Anatomie, von pathologischen Strukturen (Polypen, Tumore) sowie eine Simulation von Komplikationen (z.B. Blutung, Perforation etc.) berücksichtigt werden soll.

„Mit dem Förderprogramm wollen wir einen Anreiz setzen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Alternativmethoden für Tierversuche entwickeln möchten“, so Verbraucherminister Alexander Bonde in der Pressemitteilung.

Quelle:
http://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/land-foerdert-erforschung-von-tierversuchs-alternativen-mit-400000-euro-drei-projekte-erhalten-f-1/