Montag, 02 März 2015 22:40

Forscher züchten Grippeviren im Bioreaktor Empfehlung

Forscher vom Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magedurg wollen das Ei als Brutstätte zur Anzucht von Grippeimpfstoffen  durch ein moderneres Zellkulturverfahren ersetzen. Hier haben sie ein geschickt ausgeklügeltes Zuchtsystem entwickelt.

Im Falle einer Pandemie wollen die Prof. Udo Reichl und seine Mitarbeiterin Dr. Yvonne Genzel weitaus mehr Impfstoffe zur Verfügung stellen können als es mit  herkömmlicher Hilfe von Hühnereiern möglich ist. Dafür nutzen sie etablierte Zelllinien von Säugetieren, die kommerziell verfügbar sind, um in ihnen die benötigten Viren anzuzüchten. Mit Hochzelldichte-Bioreaktoren arbeiten die Wissenschaftler daran, die Anzahl der für weltweite Impfungen benötigten Zellen und damit auch der Viren, die für die Impfstoffe benötigt werden, zu erhöhen.

Im Reaktor werden die Zellen auf Mikrokügelchen gezüchtet. Dadurch können die Zellen ihren adhärenten Eigenschaften nachkommen, bleiben aber trotzdem mit den Mikrokügelchen in Lösung. Das Nährmedium wird durch Röhren geleitet ähnlichen einem Blutgefäßsystem. Wenn die Zellen den optimalen Gesundheitszustand erreicht haben, werden sie mit den Viren zusammengebracht und die Viren nach einer bestimmten Inkubationszeit abgeerntet.

Derzeit befindet sich das Verfahren im Optimierungsprozess. Die Methode eignet sich auch für die Zucht anderer Viren, die in der Forschung benötigt werden.

Weitere Informationen unter:
http://www.mpg.de/grippeimpfung