Prof. Stefan Mayr, Dr. Mike Franke und Dr. Mareike Zink vom Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung in Leipzig werden neuartige Bioreaktoren entwickeln. Im Fokus stehen dabei spezielle nanostrukturierte Substrate. Mit den neuen Gewebe-Bioreaktoren wollen die Wissenschaftler das nahezu intakte Auge außerhalb des Körpers studieren. Die Augen stammen von geschlachteten Tieren, Versuchstiere sind nicht notwendig. Das Interesse der Forscher gilt vor allem den neurodegenerativen Veränderungen der Netzhaut.
Mit herkömmlichen Kultivierungsverfahren lässt sich komplexes adultes Gewebe wie das der Netzhaut des Auges nur kurzfristig kultivieren, da die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff problematisch ist und verschiedene Zellen des Auges auf die Kulturbedingungen mit einem Degenerationsprozess reagieren, werden die Wissenschaftler in einer Pressemitteilung zitiert.
In den neuen Bioreaktoren soll die Retina über mindestens zwei Wochen in-vitro kultivierbar sein. In der Kulturmethode soll das Augengewebe auch mechanisch stimuliert werden können, um deren biomechanischen Eigenschaften zu erforschen.
Quelle:
https://idw-online.de/en/news635904