Bei der Parkinsonerkrankung sammeln sich in bestimmten Gehirnregionen sogenannte Lewy-Körperchen, die vorwiegend aus dem Protein ⍺-Synuclein bestehen. Dadurch kommt es zum Absterben von Nervenzellen. Dies steht in Zusammhang mit einem nicht funktionellen Beseitigungsmechanismus. Damit die schädlichen Lewy-Körperchen beseitigt werden können, muss es zu einem Ubiquitin-gesteuerten Proteinabbau kommen. Dazu müssen die Lewy-Körperchen durch das Anhängen von lineare Polyubiquitinketten markiert werden; es entsteht ein Proteasom, das durch Autophagie abgebaut werden kann.
Das Team konnte anhand Gewebe von verstorbenen Parkinson-Patienten und zusätzlichen Zellkulturen zeigen, dass das Protein NEMO beim Autophagie-Prozess interagiert, indem es an den Komplex aus linearen Ubiquitin-Ketten, und einem weiteren Protein namens p62 andockt und den Abbau von ⍺-Synuclein fördert.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen nun aufbauend auf ihren Erkenntnisse neue therapeutische Strategien entwickeln.
Originalpublikation:
Furthmann, N., Bader, V., Angersbach, L. et al. NEMO reshapes the α-Synuclein aggregate interface and acts as an autophagy adapter by co-condensation with p62. Nat Commun 14, 8368 (2023). https://doi.org/10.1038/s41467-023-44033-0