Pseudomonas aeruginosa kann gerade in Krankenhäusern an immungeschwächten Patienten lebensbedrohliche Lungenentzündungen auslösen. Eine Infektion künstlich beatmeter Patienten führt nicht selten zum Tod.

Forschende um Prof. Dr. Urs Jenal vom Biozentrum der Universität Basel haben mithilfe von "Mini-Lungen" herausgefunden, dass das Bakterium lediglich die Schleim-produzierenden Becherzellen als Eintrittspforte nutzt, um die Lungenbarriere zu durchdringen. Mit Hilfe von sogenannten Sekretionssystemen dringen die Keime gezielt in die Becherzellen ein, vermehren sich dort und töten die Becherzellen schliesslich. Die abgetöteten Becherzellen hinterlassen eine Lücke im Zellverband, die sofort von den Bakterien genutzt wird, wodurch sie in die tiefen Lungenschichten gelangen. Hier sind sie nur schwer durch Immunzellen oder Antibiotika erreichbar. Untersucht werden muss noch, wie die Erreger ihr Verhalten im Verlauf der Infektion anpassen.

Ihr Lungenmodell hat das Forscherteam aus menschlichen Stammzellen entwickelt.

Ihr Beobachtungen haben die Forscherinnen und Forscher in der Fachzeitschrift «Nature Microbiology» beschrieben:
A. Leoni Swart, Benoît-Joseph Laventie, Rosmarie Sütterlin, Tina Junne, Luisa Lauer, Pablo Manfredi, Sandro Jakonia, Xiao Yu, Evdoxia Karagkiozi, Rusudan Okujava, Urs Jenal; "Pseudomonas aeruginosa breaches respiratory epithelia through goblet cell invasion in a microtissue model"; Nature Microbiology, 2024-6-10

Weitere Informationen:
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