Die miniaturisierten Modelle lassen sich aber nicht nur im Rahmen von Toxizitätstests bei der Entwicklung von Arzneimitteln oder Chemikalien einsetzen. Sie spielen künftig auch in der Grundlagenforschung zur Untersuchung von Organerkrankungen eine Rolle.
Mit dem kompakten Multiorgan-Chip (Größenvergleich Ein-Euro-Münze) und dessen drei separaten Mikrokreisläufen können Forscher die Regeneration von bestimmten Nierenzellen untersuchen. Foto: Fraunhofer IWS.
»Man weiß heute, dass bestimmte Nierenzellen, so genannte Endothelzellen, bei fast allen Nierenerkrankungen eine Schlüsselrolle spielen. Bisher gab es bei In-vitro-Tests das Problem, dass Endothelzellen nur unter Strömung funktionieren. Hier könnte unser Multiorgan-Chip eine Testumgebung bieten, in der sich beobachten lässt, wie sich Zellen nach einer Schädigung regenerieren«, so Dr. Frank Sonntag vom Fraunhofer IWS in der Pressemitteilung zum Thema.
Die Endothelzellen werden in die Chipkammer eingebracht und über das Mikrofluidik-System wie ein kleiner Blutkreislauf mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, aber auch in Bewegung gehalten. Die Fachexpertise des IWS sorgt dafür, dass der genau benötigte Druck und die Fließgeschwindigkeit in einem so kleinen System
gewährleistet werden.
Weitere Informationen:
http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2015/Februar/kuenstlicher-mini-organismus-statt-tierversuche.html