Die Virusvariante Omikron hat Delta in seiner Verbreitung abgelöst. Es verbreitet sich schneller, verursacht jedoch scheinbar vor allem "mildere" Krankheitsverläufe, d.h. die Betroffenen leiden aller Voraussicht nach nicht unter einer schweren Lungenentzündung und kritischen Verläufen. Trotzdem können auch Lungenentzündungen auftreten.1 Die Ursache für den milderen Verlauf ist bislang nicht bekannt.
Nun haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Prof. Denisa Bojkova vom Universitätsklinikum Frankfurt am Main, zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung, Standort Frankfurt am Main, Forscherinnen und Forschern des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und angewandte Ökologie (IME) Frankfurt am Main und der University of Kent, UK, erste Ergebnisse einer Untersuchung beschrieben. Bei der Omikron-Variante sind bestimmte SARS-CoV-2-Proteine, von denen bekannt ist, dass sie die Interferon-Antwort der Wirtszellen hemmen, mutiert. Die zellulären Abwehrmechanismen können das Virus daher besser abwehren.2, 3
Originalpublikation:
Bojkova, D., Widera, M., Ciesek, S. et al. Reduced interferon antagonism but similar drug sensitivity in Omicron variant compared to Delta variant of SARS-CoV-2 isolates. Cell Res (2022). https://doi.org/10.1038/s41422-022-00619-9
1 Zum Thema "milder Verlauf" bei Omikron:
https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/was-gilt-als-milder-krankheitsverlauf-130772/
2 https://www.spektrum.de/news/interferon-antwort-wo-omikron-eine-schwachstelle-hat/1974772
3 https://www.scinexx.de/news/medizin/warum-omikron-weniger-krank-macht/