Dienstag, 01 Oktober 2024 12:35

Hamburg verleiht Forschungspreis für Alternativen zum Tierversuch verleiht Forschungspreis für Alternativen zum Tierversuch Empfehlung

Mit dem Hamburger Forschungspreis für Alternativen zum Tierversuch will der hamburger Senat die Entwicklung hin zu einer Zukunft ohne Tierversuche aktiv unterstützen, so Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Bündnis 90/die Grünen) in der aktuellen Pressemitteilung. Der Preis wurde unter drei Preisträger aufgeteilt.


Erste Preisträger sind Johanna Ebmeyer und Andreas Schepky von der Beiersdorf AG sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) in Stuttgart unter der Leitung von Anke Burger-Kentischer. Sie entwickelten ein neuartiges dreidimensionales Reporter-Hautmodell, das mit Hilfe des Keap1-Nrf2-ARE-Signalweges allergische Reaktionen auf Chemikalien und Arzneimittel anzeigen kann. Das Modell besteht aus einer geschichteten 3D-Epidermis  mit einer in-vivo-ähnlichen Hautarchitektur und einer funktionellen Hautbarriere.(1)

Die zweiten Preisträger sind Prof. Dr. Markus M. Rinschen gemeinsam mit Dr. rer. nat. Moritz Lassé vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Das Labor erforscht die molekularen Prozesse, die zu chronischen Nierenerkrankungen führen. Sie verfolgen die Hypothese, dass das Verständnis der molekularen Gewebepathophysiologie und des Stoffwechsels neue Wege zur Behandlung und zum Eingreifen in das Fortschreiten chronischer Nierenerkrankungen eröffnet.(2) Das Team hat eine Art Beratungsplattform entwickelt, auf der bereits von anderen Arbeitsgruppen entwickelte Organoide der menschlichen Niere charakterisiert und bewertet zu worden sind. Ziel ist es, anderen Forscherinnen und Forscher die Auswahl des geeigneten Organoids für ihre wissenschaftliche Fragestellung in der Nierenforschung zu erleichtern.

Als dritter Preisträger wurde Prof. Dr. Jens Kurreck, Leiter des Fachbereichs Angewandte Biochemie der Technischen Universität Berlin geehrt: Er hat mit einem 3D-Druck eines menschlichen Lebermetastasen-Modells überzeugt. Das gedruckte menschliche Gewebe wird mit Blutgefäßen gedruckt.(3, 4)

Der Hamburger Forschungspreis wurde zum zweiten Mal vergeben und war mit insgesamt 50.000 Euro dotiert.(5)

Quellen:
(1) Brandmair K, Dising D, Finkelmeier D, Schepky A, Kuehnl J, Ebmeyer J, Burger-Kentischer A. A novel three-dimensional Nrf2 reporter epidermis model for skin sensitization assessment. Toxicology. 2024 Mar;503:153743. doi: 10.1016/j.tox.2024.153743. Epub 2024 Feb 9. PMID: 38341018.
(2) https://hckh.org/teams/pis2/markus-rinschen
(3) https://www.tu.berlin/angewbiochem/ueber-uns/leitung
(4) https://www.tu.berlin/angewbiochem/grant
(5) https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bjv/aktuelles/2024-09-30-bjv-hamburg-verleiht-forschungspreis-fuer-alternativen-zum-tierversuch-972374