Montag, 05 Juni 2023 13:33

Berlin: Interdisziplinärer Sonderforschungsbereich an der Charité zur Erforschung des Neuroblastoms Empfehlung

Um agressive und hartnäckige Tumore des Nervensystems bei Kindern behandeln zu können, gehen Forscherinnen und Forscher einen neuen, interdisziplinären Weg. Beteiligt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Berlin, Köln, Würzburg und Tübingen.


Neuroblastome entstehen durch die Entartung bestimmter Zellen des Nervensystems während der frühen Körperentwicklung  – möglicherweise bereits vor der Geburt. Deshalb sind vor allem Kleinkinder bis zu einem Alter von sechs Jahren und manchmal sogar Neugeborene betroffen. Agressive Formen lassen sich nur schwer behandeln und können aufgrund von Metastasenbildungen zum Tode der Kinder führen. Neue Behandlungsmethoden sind daher dringend notwendig. Ziel des Sonderforschungsbereiches ist es daher, individuelle und zielgerichtete Therapien für die Betroffenen zu finden.  

Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Tumorzellen nicht nur auf genetischem Wege evolvieren, sich also nicht nur Fehler im Erbgut anhäufen, sondern auch nicht-genetische, z.B. chemische Veränderungen an Proteinen, eine Rolle spielen. Die gilt es nun, aufzuspüren.

Für ihre umfangreichen Studien will das Forscherteam Neuroblastom-Gewebe Zelle für Zelle umfassend analysieren und mit neuesten Methoden katalogisieren, was in den Tumorzellen auf Ebene der DNA, RNA, Epigenetik und Proteine passiert. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz sollen dann Angriffspunkte für Kombinationstherapien gefunden werden.

Neben der Charité Berlin auch das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), das Max Delbrück Center, die Universität zu Köln, die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), die Eberhard Karls Universität Tübingen sowie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ).

Quelle und weitere Informationen:
https://idw-online.de/de/news815425