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Der Leipziger Hirnforscher Prof. Thomas Arendt, Abteilungsleiter Molekulare und Zelluläre Mechanismen der Neurodegeneration am Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung hat anhand neuester genetischer Studien gezeigt, dass Alzheimer vor allem Hirnregionen befällt, die sich in der Menschheitsentwicklung erst spät herausgebildet haben. Trotzdem findet Alzheimerforschung an Tieren statt mit der Folge, dass noch keine medikamentöse Therapie für den Menschen entwickelt worden ist.

Forscher vom UZH Space Hub der Universität Zürich unter der Leitung von Prof. Oliver Ullrich und Dr. Cora Thiel, lassen derzeit menschliches Gewebe aus adulten Stammzellen auf der Weltraumstation ISS züchten. Die Forscher nutzen die Schwerelosigkeit, um bessere auf einen Patienten abgestimmte Transplantate und Gewebe zu erzeugen, mit dem Tierversuche vermieden werden können.

Das Unternehmen Nandatec aus Lübeck testet Kontaktlinsen ohne den Einsatz von Kaninchen. Dafür wird am 3D-Drucker menschliches Augengewebe zunächst gedruckt und mit der Kontaktlinse bestückt.

Forscher des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) haben in einer Zellkultur mit menschlichen Leberzellen entdeckt, dass Natürliche Killerzellen (NK-Zellen, ein Immunzelltyp, der zu den Lymphozyten gehört) den Verlauf einer toxikologischen Leberschädigung durch Arzneimittel beeinflussen. Sie töten die betroffenen Leberzellen direkt ab.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat den 39. Tierschutzforschungspreis ausgeschrieben. Gesucht werden Forschungsarbeiten, die dazu beitragen, Tierversuche zu ersetzen oder ihre Anzahl zu verringern.

Nachwuchswissenschaftler sind eingeladen, sich um einen Preis für die Teilnahme an der zweitägigen Tagung LIVe2020-Lungen-in-vitro-Veranstaltung für innovative & prädiktive Modelle zu bewerben, die vom 2. bis 3. Juli 2020 in Nizza, Frankreich, stattfindet.

Die amerikanische Environmental Protection Agency (EPA) hat weiteren Schritt unternommen, um gemäß ihrer neuen Richtlinie Tierversuche weiter zu reduzieren. Tierversuche mit Vögeln werden reduziert, wenn genügend andere Informationen vorliegen, um Outdoor-Pestizide sicher zu registrieren.

Das Center for Alternatives to Animal Testing (CAAT) an der Johns Hopkins University in Baltimore unter der Leitung von Prof. Thomas Hartung hat entwicklungsneurotoxikologische Studien mit dem weit verbreiteter Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Paroxetin durchgeführt, der bislang in Tierversuchen widersprüchliche Belege der Auswirkungen auf die menschliche Gehirnentwicklung gezeigt hatte. Die Forscher nutzten für ihre Untersuchungen ein organotypisches, aus pluripotenten menschlichen Stammzellen (iPSC) abgeleitetes Gehirnmodell (BrainSpheres).

Mit dem Ziel einer gemeinsamen Initiative unter der Bezeichnung BR50 haben sich Berlins außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen, um künftig gemeinsam Strategien für die Forschung und den Austausch mit Politik und Gesellschaft zu entwickeln.

In einer Forschungsarbeit des Svendsen-Labors am Cedars-Sinai Board of Governors Regenerative Medicine Institute in Los Angeles, publiziert in Nature Medicine, haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die juvenile Parkinsonform durch genetische Störung der lysosomalen Zellreinigung bedingt sein kann. Gleichzeitig lieferten sie ein neues in vitro-Modell für derartige Parkinsonerkrankungen.