Die europäische Chemikalienagentur (ECHA) berichtet, dass es bezüglich der Verwendung von Alternativen zum Tierversuch gegenüber der letzten Erhebung aus 2017 einige Veränderungen gegeben habe. Anstelle von Tierversuchen für eine Chemikalienrisikobewertung nutzen die Hersteller und Vermarkter vor allem gerne bereits existierende Informationen über ähnliche Stoffe (Read-Across), machen von einem Datenverzicht Gebrauch (Data waiving) oder kombinieren Informationen aus verschiedenen Quellen (weight of evidence-Ansatz). Auch die Vorhersage von Eigenschaften strukturell ähnlicher Stoffe mit Hilfe von Computermodellen (QSAR) ist gefragt.

Eine fachbegutachtete (peer reviewte) Studie von Hesperos Inc. aus Florida berichtet darüber, wie die Human-on-a-Chip-Technologie des Unternehmens zur Untersuchung von Immunreaktionen auf eine Behandlung mit biologischen Therapeutika bei systemischen Multiorgan-Erkrankungen eingesetzt werden kann.

Wissenschaftler des Unternehmens Hesperos Inc., der University of Central Florida, und der Michigan State University haben ein neues Human-on-a-Chip-System entwickelt, mit dem sie die physiologische Auswirkung von bestimmten Molekülformen von β-Amyloid Proteinen erfolgreich untersucht haben.

Münchener Wissenschaftler*innen der Ludwig Maximilians-Universität haben mit einer einfachen Methode nachgewiesen, dass nicht nur erwünschte Geneffekte mit der Genschere CRISPR/Cas9 erzielt werden, sondern häufig auch unerwünschte Nebeneffekte auftreten.

Ein Wissenschaftsteam von den Universitäten Tokyo, Hiroshima, Kioto und Kanagawa haben unter Verwendung von Zellkulturen herausgefunden, dass das virusgruppenspezifische Protein ORF3b des Sars-Cov2-Virus die angeborene Immunabwehr durch INF1 (INFα) noch stärker hemmt als früher untersuchte Coronaviren.

Das EU-Referenzlaboratorium des JRC für Alternativen zu Tierversuchen (EURL ECVAM) hat eine Empfehlung herausgegeben, nach der Endnutzer und andere Interessengruppen dringend aufgefordert werden, die wissenschaftliche Validität von nicht aus Tieren gewonnenen Antikörpern anzuerkennen und keine Tiere mehr für die Entwicklung und Herstellung von Antikörpern zu verwenden.

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen am Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin haben einen Test auf Basis einer menschlichen Zelllinie entwickelt, mit dem Chemikalien auf ihre Hormonwirksamkeit getestet werden können.

Newsletter Mai 2020

Donnerstag, 14 Mai 2020 14:58

Mit Bioinformatik zur Covid-19-Aufklärung

Donnerstag, 14 Mai 2020 10:22

Prof. James Adjaye, Leiter des Instituts für Stammzellforschung und regenerative Medizin in Düsseldorf, und der Bioinformatiker Wasco Wruck haben eine Meta-Analyse von RNA-Sequenzdaten aus drei Sars-Cov2-Studien durchgeführt, in denen humane Lungenepithelzellen verwendet worden waren.

InVitro+Jobs stellt regelmäßig Wissenschaftler und ihre innovativen Forschungen als „Arbeitsgruppe im Portrait“ vor. Im Fokus stehen neu entwickelte Methoden, ihre Evaluation sowie der Ausblick, welche tierexperimentellen Versuchsansätze gemäß dem 3R-Prinzip (reduce, refine, replace) nach Möglichkeit reduziert und bestenfalls ersetzt werden können. In dieser Ausgabe stellen wir ein junges Spin-off aus Jena vor. Die Dynamic42 GmbH ist im März 2018 aus dem „Center of Sepsis Control and Care“ (CSCC) des Universitätsklinikums Jena ausgegründet worden.