Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Humane Society International hat der brasilianische Senat ein neues Gesetz zum Chemikalienmanagement verabschiedet, das Tierversuche auf ein letztes Mittel beschränkt und die Entwicklung eines strategischen Plans für den vollständigen Verzicht auf Tierversuche vorschreibt. Das Gesetz müsse noch vom brasilianischen Präsidenten gebilligt werden.
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert drei zusätzliche 3R-Zentren in Baden-Württemberg. An den neuen Einrichtungen sollen vor allem digitale und KI-gestützte Ansätze entwickelt werden. Dafür stellt das Ministerium 750.000 Euro für die nächsten drei Jahre zur Verfügung.
Nephropathologinnen Birgit Helmchen und Ariana Gaspert, die Molekularbiologin Anne-Laure Leblond sowie weitere Forschende aus Frankreich und der Schweiz haben anhand von Untersuchungen an Gewebeproben erkrankter Personen herausgefunden. wie eine Hepatitis-E-Virus-Infektion auch die Nieren schädigen kann.
Die Universität Windsor hat das Canadian Centre for Alternatives to Animal Methods (CCAAM) offiziell geschlossen. Als Grund werden Haushaltsengpässe angegeben. CCAAM ist nun auf Finanzhilfen angewiesen. Die Schließung steht im deutlichen Widerspruch zum Bill S-5 vom Juni 2023 - ein Gesetz, das unter anderem darauf abzielt, die Verwendung von Wirbeltieren bei Toxizitätstests von Chemikalien reduzieren und ersetzen zu wollen.
Der Malaysische Biotechnologiekonzern Biogenes Technologies bringt das weltweit erste histochemische Färbeprodukt auf Aptamer-Basis auf den Markt, das mit der firmeneigenen Biocomputational-Plattform APTCAD.com entwickelt wurde. Das Produkt bietet Anwendern eine tierfreie Option zu Antikörpern, die aus Tieren gewonnen werden.
Das Unternehmen Hesperos Inc. in Orlando hat gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der University of Central Florida ein Modell der peripheren Myelinisierung aus menschlichen induzierten pluripotenten Stammzellen entwickelt. Es ermöglicht die Erforschung von Therapien für derzeit unheilbare Krankheiten des peripheren Nervensystems, wie z.B. die Charcot-Marie-Tooth-Krankheit oder das Guillain-Barré-Syndrom.
Am 25. Oktober veranstaltete die Europäische Kommission die zweite Konferenz zur Roadmap zum Ausstieg aus dem Tierversuch in der Sicherheitsbewertung von Chemikalien. Die Schwerpunkte waren Ordnung in die Zielsetzung zu bringen, die Anerkennung zu beschleunigen und die Finanzierung sicherzustellen.
VICT3R (Developing and implementing VIrtual Control groups To reducE animal use in toxicology Research) ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die von der Europäischen Innovativen Gesundheitsinitiative (IHI) finanziert wird. Ziel ist es, den Tierverbrauch in der toxikologischen Forschung zu reduzieren, wissenschaftliche Ergebnisse zu verbessern und höhere ethische Standards einzuhalten.
Prof. Dr. Julia Polánsky-Biskup, Leiterin der Forschungsgruppe Immuno-Epigenetics am Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und ihr Team haben einen Proof-of-Concept-Grant des Europäischen Forschungsrates ERC in Höhe von 150.000 Euro erhalten. Das Team forscht an T-Regulationszellen, das sind Immunzellen, die schädliche Entzündungen durch Autoimmunkrankheiten oder nach Organtransplantationen unterdrücken können. Für ihre Studien nutzen sie menschliche induzierte pluripotente Stammzellen.
Am 9. Oktober 2024 fand eine virtuelle Veranstaltung des Bundesnetzwerks 3R statt. Thema war diesmal „Künstliche Intelligenz und in-silico – Trends in der 3R-Forschung“. Den zahlreichen Vorträgen schloss sich eine Paneldiskussion mit den Teilnehmenden Prof. Lars Küpfer von der Universitätsklinik Aachen, Charlott Danielson, von der Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik IMTE, Dr. Sylvia Escher vom Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM, Dr. Andreas Göller, Senior Science Fellow Computational Chemistry der Bayer AG sowie Prof. Thomas Hartung vom Center for Alternatives to Animal Testing (CAAT) an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore an.